Die Tondichtungen von Berlioz sind Orchestermusik pur: Wunderwerke der effektprallen Instrumentierung. Ein Berliozorchester muss also zaubern können – und die Philharmonia Zürich setzt mit dieser exquisiten Einspielung der Symphonie fantastique, erstmals unter dem eigenen Label „Philharmonia Records“, fantastische Zeichen im Repertoire jenseits der Oper, wo sie sonst zu Hause ist. Das Empfinden für das stete dramatische Pulsieren freilich fußt auf ihrer Opernpraxis. Diese „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ erzählen die Züricher mit mutigen Zuspitzungen des Tempos, mit betörender Klangschönheit und gespannter Phrasierungslust, mit viel Sinn für die räumlichen Wirkungen der Partitur. Die leidenschaftlich ausmusizierten Steigerungszüge weisen hier deutlich auf Wagner voraus. Fabio Luisi ist nicht nur klug koordinierender Zeremonienmeister, der im Hexensabatt für teuflische Zucht und Ordnung sorgt. Der GMD des Zürcher Opernhauses sorgt auch für ideale Balance und Transparenz, hält diesen Prachtschinken bei allem opiumseligen Rausch von falschem Schwitzen und Lärmen frei. Dieser Berlioz bleibt bravourös gespielte Orchestermusik und ist dennoch überlegen gestaltete Dirigentenkunst.
CD-Rezension Fabio Luisi
Fantastische Fantastique
Die Philharmonia Zürich unter Fabio Luisi belebt Berlioz mit betörender, effektpraller Klangschönheit
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Der ausgewiesene Verdi-Experte Fabio Luisi gilt als einer der führenden Interpreten der italienischen Oper sowie des spätromantischen Repertoires. Der 1959 geborene Genuese, dessen Aufnahme von Strauss’ „Eine Alpensinfonie/Vier letzte Lieder“ mit Anja Harteros und der Sächsischen Staatskapelle Dresden den ECHO Klassik als…
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Tag 22
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