Peter Krause

Artikel
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Krieg ist nur ein Betriebsunfall
(München, 5.3.2023) Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski macht sich mit Prokofjews Monumentaloper auf die sehnsuchtsvolle Suche nach der Schönheit in einem Leben voller Gewalt. Regisseur Dmitri Tcherniakov relativiert mit seiner präzise gearbeiteten szenischen Parabel die Entstehung von Gewalt im Allgemeinmenschlichen.
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Eine Moskauer Anti-Utopie
Sergej Prokofjews Oper „Krieg und Frieden“ strotzt nur so vor nationalistischen Tönen. Dennoch setzt Dmitri Tcherniakov das Werk an der Bayerischen Staatsoper in Szene.
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Die Geburt der Liebe aus dem Geiste der Musik
(Toulouse, 26.2.2023) Dank des großen Wagnerdirigenten Frank Beermann und einer gefeierten Schar von Sängerdebütanten entwickelt sich die „Inszenierung“ von Wagners Wunderwerk „Tristan und Isolde“ direkt heraus aus dem Orchestergraben.
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Schopenhauer lernt fliegen
(Nancy, 29.1.2023) Der portugiesische Operndebütant Tiago Rodrigues wagt Wagner mit den strengen Mitteln des Brecht-Theaters – und gewinnt. Musikalisch feiert eine ganz neue Riege an Wagnersängern in Lothringen einen Triumph.
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Richtig falsches Leben
(Kiel, 21.1.2023) Stephan Prattes als Regisseur und Bühnenbildner verlegt Offenbachs „Pariser Leben“ in eine prall überzeichnete, clowneske Kunstwelt. Das gefällt durchaus nicht allen Kieler Operettenfans.
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Sozialdemokratisierte Hochkultur
Die Nachwirkungen der Pandemie, eine Kostenexplosion durch die Inflation und sinkende Subventionen machen den Opernhäusern zu schaffen. Sie sollten der Krise mit beherzten Schritten der Öffnung und echten Reformen begegnen.
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Hoch lebe die Abwechslung!
Mal avanciert, mal traditionsbewusst, aber stets mit großen Künstlern – so unterschiedlich klingt der Jahreswechsel in der Schweiz.
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Historische Gegenwärtigkeit
(Genf, 17.12.2022) Dieser Genfer Belcanto ist keine Schlacht um exponierte Töne, sondern der berührende Showdown zweier großer Frauen der Geschichte. Die Tudor-Trilogie des Regie-Duos Mariame Clément und Julia Hansen wie der Sängerinnen Elsa Dreisig und Stéphanie d’Oustrac wird in Teil 2 zu einem szenischen wie musikalischen Triumph.
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Bach ein Bein gestellt
(Hamburg, 4.12.2022) In seiner letzten Kreation bleibt der große, der legendäre John Neumeier hinter den riesigen Erwartungen an ein letztes Meisterwerk zurück. Johann Sebastian Bachs „H-moll-Messe“ scheint sich dem konkretisierenden Zugriff des Choreographen zu entziehen. Doch seine junge Compagnie begeistert.
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Lebende Legende
René Kollo, der größte deutsche Heldentenor seiner Generation, wird heute 85 Jahre alt.
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Märchenhafte Menschwerdung
(Nancy, 16.11.2022) Die junge Dirigentin Marie Jacquot und die junge Regisseurin Anna Bernreitner bilden in Lothringen ein Dream-Team im Dienste von Prokofjews Komödienkunst.
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Gluck im Glück
(Paris, 13.11.2022) Barockdiva Véronique Gens in der Titelpartie und Maestro Christophe Rousset mit Les Talens Lyriques beleben die neue Natürlichkeit des Christoph Willibald Gluck. Regisseurin Lilo Baur bleibt in ihrer atmosphärisch schönen Inszenierung allzu demütig.
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Musik als Energiestrom zwischen Kultur und Natur
(Stockholm, 18.10.2022) Der mit einer Million Dollar dotierte Birgit Nilsson Prize 2022 ging jetzt in Anwesenheit des schwedischen Königspaars in einer festlichen Zeremonie an den amerikanischen Star-Cellisten Yo-Yo Ma. Aber warum? Die Antworten fallen verblüffend überzeugend aus.
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Avatare leben länger
(Lyon, 11.10.2022) Das angesagte Regietalent David Hermann wagt Wagner mit einiger Ambition und weiß doch nicht genau, was er denn nun erzählen will. Musikdirektor Daniele Rustioni debütiert mit deutlich mehr Fortune im deutschen Fach.
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Willst Du Taufe oder Terror?
(Genf, 15.9.2022) Das Regieteam um David Alden schöpft in seiner Deutung von Halévys den Kampf der Kulturen thematisierendem Meisterwerk aus dem Geist der Entstehungszeit. Marc Minkowski lotet mit dem Orchestre de la Suisse Romande die Zwischentöne der Grand Opéra aus. Das Sängerensemble triumphiert.
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Immer mehr Mut
Die Greek National Opera hat sich seit ihrer Neueröffnung vor fünf Jahren im spektakulären, am Wasser gelegenen Kulturkomplex glänzend entwickelt.
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Senta auf der Kuhweide
(Svenstad, 13.8.2022) Die legendäre Hochdramatische Birgit Nilsson war tief verwurzelt in ihrer südschwedischen Heimat der Halbinsel Bjäre. Die ihr gewidmeten Festtage auf der Farm ihrer Vorfahren machen ihren Geist lebendig.
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(Klang-)Kultur wider die Barbarei
Die Deutschlandpremiere des Ukrainian Freedom Orchestra in der Münchner Isarphilharmonie ist der bewegende Auftakt einer großen internationalen Tournee, die den Klangkörper vom Konzerthaus Berlin über die Elbphilharmonie bis in die USA führt.
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Sängerische Hingabe
Sopranistin Rachel Willis-Sørensen begeistert bereits mit Verdi, Wagner und Strauss. Sie will dennoch so lange wie möglich so lyrisch wie möglich singen.
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Puccini für Poesiebegabte
(Bregenz, 24./25.7.2022) Die Bregenzer Festspiele bieten viel mehr als eine spektakelnde „Oper für alle“. Das Wagnis der Intimität in der Inszenierung von Andreas Homoki geht voll auf.
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Verdis Venedig lehrt uns das Staunen auf der Alb
(Heidenheim, 23.7.2022) Festivalintendant Marcus Bosch zeigt mit der Fortsetzung seines Zyklus von Frühwerken Verdis die genialische Reife des jungen Komponisten und beschert dem Publikum eine musikalische Erfüllung.