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Nominiert zum „Publikum des Jahres 2019“: Staatstheater Braunschweig

Ein Zeichen des Vertrauens

Das Staatstheater Braunschweig spielt auf der Klaviatur der großen Gefühle – und trifft beim Publikum auf Gegenliebe.

vonSören Ingwersen,

Wenn eine ganze Stadt in Liebe erblüht, müssen große Emotionen gut verteilt sein. Das sind sie in Braunschweig auch, wo das Staatstheater sein Publikum auf vielfältige Weise erreicht. Hatte Generalintendantin Dagmar Schlingmann in der Saison 2018/19 mit dem Motto „Geschichte wird gemacht“ vielleicht augenzwinkernd auch auf die Leistungen am eigenen Haus hingewiesen, ruft sie nun mit knallroten Plakaten die Stadt an der Oker zur „City of Love“ aus.

Mit Herz bei der Sache

Bei allen großen Herzschmerzangelegenheiten, tragischen Verstrickungen der Seele und flüchtigen Liebeleien, die derzeit in den Bereichen Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Kinder- und Jugendtheater sowie den klassischen Konzerten des Staatsorchesters ausgelotet werden, ist die Liebe der Braunschweiger zu ihrem Fünfspartenhaus so groß, dass sie es in der concerti-Abstimmung auf Platz drei unter den zehn Nominierten für das „Publikum des Jahres 2019“ geschafft haben.

Die Strahlkraft wächst

Liebe aber kann nur wachsen, wo Partner sich gegenseitig ernst nehmen. Während das Staatstheater mit Besucherbefragungen herauszufinden versucht, was das Publikum von ihm erwartet, wofür es sich begeistert und wovon es möglicherweise enttäuscht ist, geben die Opernbesucher zu Protokoll, dass sie ganz besonders die künstlerische Qualität der Sänger und des Staatsorchesters zu schätzen wissen. Seit 2017 leitet der Serbe Srba Dinić als Generalmusikdirektor die Geschicke des Orchesters, das weltweit zu den ältesten seiner Art zählt und im März 2019 sein Hamburg-Debüt in der Elbphilharmonie gab. Für die neue Reihe „Artist in Residence“ konnte man die russische Pianistin Olga Scheps gewinnen – die Strahlkraft nach außen wächst, was auch Kooperationen mit Spielstätten in Wolfsburg und Göttingen zeigen.

Von der Schwärmerei zur großen Liebe

Zugleich gewinnt man aber auch neue Zuschauer auf eigenem Terrain. Nach dem enormen Erfolg der Babykonzerte in der letzten Saison wird der Nachwuchs nun programmatisch in allen vier Sparten bedient. Und wer heute noch für das üppige Angebot in den Bereichen „Junges! Konzert“, „Junges! Schauspiel“, „tanz jung!“ und „Junges! Musiktheater“ schwärmt, wird sich morgen womöglich schon in das sinfonische Konzert, die große Opern- oder Ballettaufführung verlieben. In Braunschweig darf das Publikum auf die Zukunft vertrauen.

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