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Nominiert zum „Publikum des Jahres 2022“: Internationale Bachakademie Stuttgart

Mit Bach in die Welt

Die Internationale Bachakademie Stuttgart setzt Standards in Interpretation und Vermittlung der Musik Bachs. Nun sind ihre Zuhörer als „Publikum des Jahres 2022“ nominiert.

vonJan-Hendrik Maier,

Obgleich Johann Sebastian Bach nie persönlich in Stuttgart war, haben Musik und Wirken des Komponisten mit der 1981 von Helmuth Rilling ins Leben gerufenen Internationalen Bachakademie einen festen Platz in der Stadt. Regelmäßig führt die Gaechinger Cantorey als hauseigenes Originalklangensemble die Werke des Thomaskantors mit dem Ideal auf, ästhetische Klangvorstellungen des Barock lebendig werden zu lassen. Das Fundament bildet dabei der Nachbau einer vor zehn Jahren zufällig entdeckten Truhenorgel von Gottfried Silbermann, dem bedeutendsten mitteldeutschen Orgelbauer der Bach-Zeit.

Neben weltweiten Gastspielen bestreitet das Ensemble mit seinem künstlerischen Leiter Hans-Christoph Rademann pro Saison je fünf Abonnementkonzerte in der Liederhalle Stuttgart und im Ludwigsburger Forum am Schlosspark. Auf dem Programm: Bach, große chorsinfonische Werke aus allen Epochen und Instrumentalkonzerte, stets in Zusammenarbeit mit exzellenten Solisten. Zwischen Werkstatt und Barockfestival bewegt sich indes die im Frühjahr ausgerichtete Bachwoche. Extra für diese Zeit formiert sich aus internationalen Künstlern und „hochtalentierten Musiker:innen“ – die Teilnahme steht mit entsprechenden Kenntnissen jedem offen – das Junge Stuttgarter Bach Ensemble. Darüber hinaus wirkt die Akademie federführend am sommerlichen Musikfest Stuttgart mit, die festivaleigene Reihe „Sichten auf Bach“ hat sich zur Tradition entwickelt.

Musikvermittlung für alle Generationen

Die Internationale Bachakademie Stuttgart versteht sich seit jeher als Kulturbotschafterin, was sich neben der regen Konzerttätigkeit insbesondere in ihren musikvermittelnden Angeboten widerspiegelt. Unter dem Titel „BachBewegt!“ finden Kinder- und Jugendliche tanzend und singend individuelle Zugänge zur Musik, sei es durch das Erlernen einer eigenen Choreografie oder die Mitgestaltung von Familienkonzerten. Im „Bach-Club“ geht das junge Publikum auf Tuchfühlung mit den Musikern hinter den Kulissen.

Großer Beliebtheit, nicht nur unter den Stammzuhörern, erfreut sich das Format „Hin und weg!“, in dem Akademieleiter Rademann eine Bach-Kantate zunächst detailliert mit Klangbeispielen ergründet und dem Publikum so neue Blickwinkel für die anschließende Aufführung an die Hand gibt. Beim „Musikalischen Salon“ in der Woche vor einem Abo-Konzert tauschen sich wiederum Publikum, Wissenschaftler und Mitarbeiter der Bachakademie über „geistesgeschichtliche, programmatische, theologische oder aufführungspraktische Hintergründe“ der Musik aus.

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