Der Weltwassertag am 22. März soll die Aufmerksamkeit auf kritische Wasserthemen lenken. Auch historische, soziale und kulturelle Aspekte gehören zum Umgang mit Gewässern. Um wie viel ärmer wäre das Musiktheater- und Konzertrepertoire ohne Undinen, Wassermänner, Quellnymphen, Rheintöchter oder Rheinnixen? Aber kein Musikstück über die in 257 Kilometern von der Quelle in Tschechien bis zur Mündung in die Saale fließende Weiße Elster wurde so berühmt wie „Die Moldau“ oder der „Donauwalzer“. Dabei liegen einige der reizvollsten Orte des heutigen Mitteldeutschland an der Weißen Elster. Der Deutsche Angelfischerverband und die Naturfreunde Deutschlands kürten diese, durch die Pandemie um ein Jahr verzögert, von 2020 bis 2023 zur „Flusslandschaft des Jahres“.
Musikalische Unterhaltung hat in Bad Elster Tradition
Das Konzertmeisterquartett der Chursächsischen Philharmonie betitelt sein Frühjahrskonzert am 22. März im Königlichen Kurhaus Bar Elster „Die Weisen der Elster – Quelle der Musik!“. Nicht fehlen dürfen in dieser Hommage Namen wie Antonín Dvořák für die Quelle der „Bílý Halštrov“ oder Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy für die Musik am Leipziger Elsterbecken. Bis 1919 hatte Bad Elster, Sachsens traditionsreichstes Staatsbad, bei Adel und Großbürgertum so große Bedeutung wie Bad Kissingen für Bayern. In Bad Elster verantworteten Johann Christoph Hilf (1783–1885), der Gründer der Kurkapelle, und sein Sohn Christoph Wolfgang Hilf (1818–1912) die musikalische Unterhaltung der weltläufigen Gäste. Dieses weitgehend unbekannte Kapitel der vogtländischen Musikgeschichte ist eine größere Überraschung als Heinrich Schütz in Bad Köstritz, die Hofkapelle in der Residenz Zeitz oder Clara Schumann in Plauen.