Georg Breinschmid ist Kontrabassist, Komponist, ein Künstler mit einem „gewissen Hang zum gepflegten musikalischen Irrsinn“, wie es auf seiner Website heißt. Kurzum ein (nieder-)österreichisches Original. Jetzt kommt er nach Kempten ins Herz des Allgäus zum Musikfestival Classix Kempten zur „Gemütsergetzung“, wie Johann Sebastian Bach sagen würde. Das ist jedenfalls das Motto der diesjährigen Ausgabe, die unter der künstlerischen Leitung des (ebenfalls österreichischen) Geigers Benjamin Schmid Jahr für Jahr ein genreübergreifendes Programm mit viel Groove bietet. Unter anderem trifft da Vivaldi auf Symphonic Jazz, gibt’s Schubert und Paganini auf der Gitarre, Orchestermusik von Haydn und die fabelhafte Pianistin Angela Hewitt mit Bachs Goldberg-Variationen.
Es wir heiß beim Classix Kempten
Außerdem: „A Tribute to Duke Ellington & Friedrich Gulda“. Georg Breinschmid wird auch eigene Jazz-Kreationen zusammen mit Intendant Benjamin Schmid aufführen, deren Dada-Gaga-Titel wie „Schnabulescu Bandini“ oder „Skubek’s Delight“ man nicht allzu wörtlich nehmen sollte. Ein bisschen Gypsy, ein bisschen Jazz, fast alles im ungeradem Takt. Wem es zu heiß wird, der stelle sich unter die große weiße Wolke, die an Drahtseilen befestigt über dem kleinen Platz vor dem Kemptner Stadttheater schwebt. Zu jeder Stunde nieselt es hier aus der Installation von Stephan Huber von 2007 – zur Gaudi der Kinder und aller, die Humor haben.