Das Weltgeschehen beobachten und kommentieren, spielerisch und undogmatisch mit relevanten Themen unserer Zeit umgehen – das, so schreibt der Intendant des Davos Festival Marco Amherd im Vorwort seines Festivalmagazins, sind die Möglichkeiten, die ein Musikfestival in der heutigen Zeit dramaturgisch bietet. Dass Amherd ein Gespür für zeitgeschichtlich relevante Themen besitzt, stellt er in seinem zweiten Amtsjahr in Davos abermals unter Beweis und rückt das diesjährige Festivalmotto „Aequalis“ in den Kontext von Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Emanzipation, gleiche Pflichten, Sichtbarkeit und Freiheit.
Auf der Bühne zu erleben sind getreu dem Ursprungsgedanken des Festivals besonders talentierte junge Musikerinnen und Musiker, denen das Festival als international anerkannte und einzigartige Plattform die Möglichkeit gibt, sich in der malerischen Umgebung der Davoser Bergwelt einem internationalen Publikum in beinahe familiärer Atmosphäre zu präsentieren. In von Konzert zu Konzert wechselnden kammermusikalischen Besetzungen haben die jungen Künstler in diesem Jahr die eine oder andere musikgeschichtliche Überraschung im Gepäck: Zentral dabei ist der Blick auf das Jahr 1971, nämlich jenem Zeitpunkt, an dem Männer und Frauen in der Schweiz, mit der Einführung des Frauenstimmrechts, politisch gleichgestellt wurden. So möchte das Festival im Jahr 2021 zur kontroversen Diskussion einladen, die Frage nach Gleichheit und Emanzipation in der Musik stellen und den künstlerischen Folgen von Diskriminierungen auf den Grund gehen.
Davos Festival: Musik, Ausstellungen und Kochkurse
Neben traditionellen Konzertformaten mit Werken vom Barock bis in die Gegenwart ist zudem ein umfassendes Begleitprogramm geplant. Erstmals in diesem Jähr präsentiert das Festival Mittagskonzerte rund um „Frau Bach“, welche passend zum Orgeljahr 2021 mit kostenlosen Orgel-Kurzkonzerten in der Kirche St. Theodul stattfinden. Das ebenfalls eintrittsfreie Festival-Entdeckerprogramm inklusive eines offenen Singens, einer offenen Bühne und verschiedenen Talk-Formaten runden das Programm ab. Zudem dürfen sich Kulinarik-Fans auf einen Kochkurs mit musikalischer Untermalung freuen, und auch Wanderfans kommen mit einer eigens von den Freunden des Davos Festivals organisierten Wanderung auf ihre Kosten. Eine Ausstellung mit dem Titel „one plus one makes more than two“ ruft zudem gemäß dem Festivalmotto – und mit Beteiligung der Besucher – zur Beschäftigung mit hierarchischen Strukturen und gegenseitiger Rücksichtnahme auf.