Vielleicht liegt es daran, dass es auch nach der historischen Aufführungspraxis irgendwie weitergehen muss. Oder daran, dass man damit jüngere Publikumsschichten erschließen kann. Vielleicht liegt es aber auch schlicht daran, dass es, kunstvoll umgesetzt, richtig zündet. Wie auch immer: Barockes mit Zeitgenössischem in welcher Form auch immer zu amalgamieren, ist seit einigen Jahren schwer in Mode. Benedict Kloeckner sorgte mit einem Mammutprojekt für Furore, bei dem er Bachs Cello-Suiten mit Auftragswerken verknüpfte, und das Ensemble Spark und Valer Sabadus haben es ernsthaft geschafft, Songs von Rammstein und Barry Manilow in barocke Noblesse umzuarrangieren.
Ein weiteres vielversprechendes Projekt dieser Art haben Lucie Horsch und Olga Pashchenco in Angriff genommen und verknüpfen in Köln barocke Werke mit Gegenwartsstücken. Spannend an diesem Abend dürfte werden, wie ein Blockflöte-Cembalo-Duo als Inbegriff barocker Klangkultur den Sprung in unsere Zeit schafft. Außerdem sind mit Pashchenco und Horsch zwei exzeptionelle Vertreterinnen ihrer Zunft zu hören.