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Gstaad Menuhin Festival 2023

Für eine bessere Welt

Für die kommenden drei Jahre steht das Gstaad Menuhin Festival im Zeichen des „Wandels“.

vonAndré Sperber,

Yehudi Menuhin war einer der bedeutendsten Geigenvirtuosen des 20. Jahrhunderts – und Umweltschützer. Schon früh erkannte der gebürtige New Yorker die ökologische Verantwortung des Menschen, trat für Arten- und Klimaschutz ein. Vor diesem Hintergrund ergibt es mit Blick auf die heutige Brisanz und Allgegenwärtigkeit des Themas gleich doppelt Sinn, dass sein 1957 gegründetes Gstaad Menuhin Festival den Klimaschutz ins programmatische Zentrum rückt.

„Wandel“ lautet das übergreifende Motto, unter dem die kommenden drei Festivalausgaben von 2023 bis 2025, mit jeweils unterschiedlichen Programmschwerpunkten ausgetragen werden. Wandeln sollen sich dabei vor allem die CO2-Emissionszahlen, die bereits seit letztem Jahr genau erfasst und transparent offengelegt werden. Im Rahmen der „Mission Menuhin“ sollen sie Schritt für Schritt gesenkt und die Nachhaltigkeit dadurch erhöht werden.

Das Gstaad Menuhin Festival vermittelt Demut vor der Natur

Dreh- und Angelpunkt des Gstaad Menuhin Festivals, das sich über die Jahrzehnte zu einem der renommiertesten internationalen Klassikfestivals entwickelt hat, ist und bleibt natürlich die Musik, die zu zelebrieren sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler von Rang für sieben Wochen im beschaulichen Schweizer Saanenland zusammenfinden: Cecilia Bartoli und Il Pomo d’Oro, Sonya Yoncheva in der Titelrolle einer halbszenischen „Tosca“ im berühmten Festival-Zelt Gstaadin, die Geiger Gil Shaham und Daniel Hope sowie am Klavier Yuja Wang, Mitsuko Uchida, Khatia Buniatishvili, Fazıl Say und Maria João Pires. Letztere ist mit Bariton Matthias Goerne bei einer „Winterreise“ zu erleben. Erste Botschafterin des dreijährigen „Wandel“-Zyklus’ ist zudem Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die dem Festivalpublikum u. a. mit der innovativen Konzertreihe „Music for the Planet“ den Themenschwerpunkt der diesjährigen Ausgabe nahebringen: Demut.

Demut vor der Natur, vor den so zerbrechlichen Wundern dieser Welt, Demut als menschliche Geisteshaltung spiegelt sich in Werken wie Beethovens Pastoral-Sinfonie, Schuberts „Forellenquinett“, Haydns Schöpfungs-Oratorium oder auch Bachs h-Moll-Messe wider, die mit der Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann im Eröffnungskonzert erklingt. „Die Musik allein wird die Welt nicht verändern“, sagt Christoph Müller, langjähriger Artistic Director des Gstaad Menuhin Festivals, „aber sie kann dazu beitragen.“ Wenn das stimmt, darf man optimistisch bleiben.

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