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Hamburger Orgelsommer 2021

Ein Hoch auf die Königin der Instrumente!

Der Hamburger Orgelsommer bringt die fünf Hauptkirchen und den Mariendom zum Klingen.

vonMaximilian Theiss,

Bei aller religiösen Relevanz ist und bleibt die Orgel ein Luxusobjekt: Sie kostet viel Geld, ist auch nicht gerade von heute auf morgen fertiggestellt, und auf die finanziellen Herausforderungen der Erhaltung dieser handwerklich hoch anspruchsvollen Instrumente weisen nicht selten Spendenbüchsen in den Kirchenräumen hin. So besehen ist Hamburg mit seinen über 300 Exemplaren steinreich und geht damit auch – vollkommen zurecht – hausieren: 365 Tage im Jahr könne man hier Orgelmusik genießen, heißt es auf der Webseite des von der Stadt und vom hiesigen Amt für Kirchenmusik geförderten Projekts „Orgelstadt Hamburg”. Deshalb gibt man sich in der Hansestadt auch nicht mit einem Orgelfestival zufrieden, sondern mit einem ganzen „Orgelsommer“, der sich von Juni bis September erstreckt und bei dem man sich als Spielorte auf die repräsentativsten Bauten, die fünf Hauptkirchen und den ­St.-Marien-Dom, beschränkt.

Abschluss des Hamburger Orgelsommers ist der Norddeutschen Orgelkunst gewidmet

Unter all den unbestritten exzellenten Instrumenten der Hauptkirchen sticht die Arp-Schnitger-Orgel in St. Jakobi als größte in ihrem klingenden Bestand erhaltene Barockorgel norddeutschen Typs hervor. Die ältesten Teile des Instruments reichen gar bis in die Reformationszeit zurück. Damit ist die Orgel freilich prädestiniert für Kompositionen von Bach, Buxtehude oder von Michael Praetorius, dessen Todestag sich im Februar zum 400. Mal jährte. Auch der Todestag von Jan Pieterszoon Sweelinck, einem der einflussreichsten Komponisten seiner Zeit, jährt sich zum 400. Mal, weshalb auch sein Name gehäuft in den Konzertprogrammen aller sechs Kirchen auftaucht.

Auch die Orgel in St. Katharinen blickt auf eine glanzvolle Geschichte zurück, gleichwohl sie nach ihrer weitgehenden Zerstörung 1943 vor knapp zehn Jahren rekonstruiert werden musste. Die Orgeln der anderen Kirchen stammen aus dem 19. bzw. 20. Jahrhundert und weisen eine derartige Klangfülle und -vielfalt auf, dass sie in ihrer Gesamtheit praktisch jeder erdenklichen Orgelkomposition und -improvisation machtvoll standhalten. Der Abschluss des Orgelsommers ist der Norddeutschen Orgelkunst gewidmet – und der Königin der Instrumente selbst, die obendrein aktuelles „Instrument des Jahres“ ist: Der 12. September der „Deutsche Orgeltag“.

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