Nach dem Streichquartettfest und dem Hauptfestival selbst ist das Liedfestival des Heidelberger Frühlings – mit etwas sommerlicher Verspätung – der krönende Abschluss des Festivalkomplexes in der Romantikstadt. Fokuskünstler bleibt Johannes Brahms, dessen Schaffen in 26 Veranstaltungen unter die Lupe genommen wird. Kern des Festivals bildet die Liedakademie, eine öffentliche Meisterklasse, in der Nachwuchstalente unter Anleitung von Bariton Thomas Hampson ihre Fertigkeiten optimieren können. Experimentelleren Charakter hat indes das Lied.LAB, in welchem Künstler die Möglichkeit erhalten, neue Umgangsformen mit der Liedtradition zu finden. Dem Labor steht in diesem Jahr das Völkerkundemuseum Pate, in dem das Verhältnis von Kultur und Natur ausgelotet werden soll.
Ein Programm mit Ortsbezug beim Heidelberger Frühling Liedfestival
Liederabende klassischen Formats ergänzen das pädagogisch motivierte Angebot. Neben etablierten Liedinterpretinnen und -interpreten wie Ema Nikolovska, Katharina Konradi, Sarah Maria Sun und Thomas Hampson selbst sind vor allem auch dem Festival nahestehende Personen und Alumni zu hören, darunter Tae Hwan Yun oder Theresa Pilsl. In den meisten Konzerten erklingen neben Werken von Brahms auch Kompositionen, die in engerem Zusammenhang zum Leben des Hamburger Tonsetzers stehen. Den krönenden Abschluss bildet ein Konzert, das Vertonungen der in Heidelberg zusammengetragenen Liedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ gewidmet ist