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Heidelberger Streichquartettfest 2022

Seinen Quartetten haftet etwas Geheimnisvolles an

Das Heidelberger Streichquartettfest gratuliert Wolfgang Rihm zum 70. Geburtstag.

vonJohann Buddecke,

Schlicht mit „Rihm“ übertitelt ist das Programm des Heidelberger Streichquartettfests 2022, das sich anlässlich des siebzigsten Geburtstags des Komponisten Wolfgang Rihm im März ganz im Zeichen seines Quartettschaffens bewegt. Bis heute komponierte Rihm, der sein Quartett in g im Jahr 1966 als erst 14-Jähriger schrieb und vier Jahre später mit Opus 2 und Opus 10 gleich noch zwei weitere Werke vorlegte, dreizehn Streichquartette, dazu zahlreiche weitere Quartettwerke sowie Musik für ­Quartett und zusätzliche Instrumente.

Alle Quartette bilden zusammengenommen ein großes Gesamtwerk

Zusammen bilden die Kompositionen ein großes Gesamtwerk, mit musikalischen ­Zusammenhängen und Bezügen, in deren Fokus oftmals eine musikgeschichtliche Kontextualisierung steht. Gerade unter diesem Gesichtspunkt scheint es verwunderlich, dass sich bislang nur das Arditti und das Minguet Quartett an eine Gesamteinspielung gewagt haben und dem Quartettschaffen Rihms bis heute selbst für viele eingefleischte Kammer­musikfans immer noch etwas Großes, fast schon Geheimnisvolles anhaftet. Um dem entgegenzuwirken, stehen gleich fünfzehn Quartettwerke Rihms beim Heidelberger Streichquartettfest auf dem Programm, dessen Konzeption in Zusammenarbeit mit dem Komponisten selbst entstand. Mit von der Partie sind neben dem genannten Minguet Quartett das Adelphi, Goldmund, JACK sowie das Leonkoro Quartett, ebenfalls zu erleben sind Klarinettist Thorsten Johanns sowie Hornist ­Szabolcs Zempléni.

Neben den Werken Rihms dürfen sich die Zuschauer auf Musik von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven sowie von Sofia Gubaidulina, Heinz Holliger und Dobrinka Tabakova freuen. Eröffnet wird das Heidelberger Streichquartettfest mit dem Streichquartett-Wettbewerb der Irene Steels Wilsing Stiftung, bei dem sich acht junge Ensembles aus aller Welt einer Fachjury präsentieren. Ebenfalls im Programm enthalten ist ein Workshop mit Violinist Oliver Wille, der eine Annäherung an Wolfgang ­Rihms Musik für Streichquartett zum Thema hat, sowie eine Lesung von Musikjournalistin Eleonore Büning mit dem Titel „Über die Linie“ zur Musik Rihms.

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