Nach dem verwunschenen Ort Kalit zu suchen, führt leider in die Irre. Denn das Barockfestival gleichen Namens findet zwar in der Uckermark statt, bezeichnet aber nicht einen Ort, sondern einen ganz bestimmten Gegenstand. Die Kalit ist ein rechteckiger, aus breiten Weidenruten geflochtener Korb, den die Bauern Brandenburgs trugen, um darin ihre Mahlzeiten für die anstrengende Feldarbeit mitzunehmen. Das zweitägige Musikfestival lädt alljährlich im August ins Gutshaus Friedenfelde ein, auf etwa halber Strecke zwischen Berlin und Neubrandenburg gelegen. Die Konzerte finden in den Räumen des 1742 errichteten denkmalgeschützten Gebäudes, im Park und in der nahe gelegenen Kirche Gerswalde statt. Der Festivalort ist bestens geeignet, steht er doch sowohl im musikalischen wie auch literarischen Kontext: Das Gutshaus stand einst im Besitz von Joachim Erdmann von Arnim, der von 1776 bis 1778 Intendant der Königlichen Hofoper in Berlin war; sein Sohn ist der berühmte romantische Dichter Achim von Arnim.
Diese Verbindung nutzen die Kuratoren des Festivals – der Barockspezialist Wolfgang Katschner und der Schriftsteller und Musikdramaturg Christian Filips – für ein erfrischend-überraschendes Programm. So treffen am Samstagnachmittag Gedichte von Logan February auf die Musik von Henry Purcell, danach liest Sophie Rois in zwei Timeslots Texte mit musikalischer Begleitung von Catherine Aglibut, Martin Ripper und Annette Rheinfurth. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.