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Kammermusikfest Sylt 2021

Klassik auf der Urlaubsinsel

Mit fünf Konzerttagen unter dem Motto „Freedom“ lässt das Kammermusikfest Sylt seine Musik an den schönsten Orten der Nordseeinsel erklingen.

„Freedom“ – „Freiheit“ heißt das Motto des diesjährigen Kammermusikfests Sylt. Ein Begriff, der auch in der wechselvollen Geschichte der nordfriesischen Insel eine Rolle spielt, die heute mit endlos langen, weißen und manchmal sogar einsamen Stränden am tosenden Meer lockt sowie einem blanken und weitgehend unberührten Wattenmeer im Osten. Doch lange Zeit stand Sylt unter dänischer Herrschaft. Bis zum 12. Jahrhundert konnten die Sylter ihre Freiheit tapfer wahren. Dann wurden sie von den Dänen unterworfen und tributpflichtig gemacht. Auf „40 Mark feines Silber“ bezifferte die Große dänische Grundbuchakte die Steuerlast der Insulaner im Jahre 1231. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde um Sylt, das später ein Teil des Herzogtums Schleswig wurde, immer wieder gekämpft. Mit dem Versailler Vertrag, der festlegte, dass in verschiedenen Grenzgebieten des Deutschen Reiches Volksabstimmungen über die staatliche Zugehörigkeit entscheiden sollten, gelang 1920 die endgültige Ablösung von Dänemark. Auf Sylt stimmten seinerzeit nur 11,6 Prozent der Bürger zugunsten von Dänemark.

Musik von Nord bis Süd beim Kammermusikfest Sylt

Auf 100 Jahre deutsch-dänische Freundschaft wollte das Kammermusikfest Sylt im Jahre 2020 anstoßen. Unter dem Motto „Freedom“ wollte man feiern mit dem Freigeist Ludwig van Beethoven als Jubilar des Jahres. An dem Motto hält man auch 2021 fest: Beethovens Streichquintett in Es-Dur op. 4 leitet vormittags im Sylt Museum in Keitum das Festival ein, das am Abend in der Kirche St. Nicolai in Westerland eröffnet wird.

Fünf Tage Konzerte verspricht das Kammermusikfest Sylt: Musik von Nord bis Süd, von Westerland bis Wenningenstedt. Und von Morsum bis Keitum – geschichtsträchtige Orte, an denen die damals noch unter der dänischen Herrschaft stehenden Sylter die einmarschierenden Truppen von Preußen und Österreich 1864 nicht nur festlich bewirteten, sondern auch eine Ehrenpforte errichteten mit der Aufschrift „Deutsche Brüder, seid willkommen!“

Ungewöhnliche Orte

Fünf Tage mit Musik von Vivaldi bis Weinberg, Bach bis Beatles, Schubert bis Schostakowitsch, Klassik und Jazz. Und dies an ungewöhnlichen Orten. „Kammermusik to go“ heißt es etwa in einem Westerländer Modegeschäft mit dem israelischen Flötisten Roy Amotz und dem Ladeninhaber Roy Komorr. Konzerte inmitten einmaliger Dünenlandschaften sind vorgesehen wie etwa im Klappholttal, der Akademie am Meer, zwischen den Nordseebädern Kampen und List am Rand des Nordsylter Naturschutzgebietes. Musik wird es im Muasem Hüs in Morsum geben sowie im Friesensaal in Keitum, in einem typischen Haus mit Reetdach, das auch das „Wohnzimmer“ der Sylter genannt wird.

Seit 2012 lädt der italienische Cellist Claude Frochaux, der Gründer und künstlerische Leiter des Festivals, renommierte Freunde aus der internationalen Musikwelt ein. Anlässlich des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurde diesmal der israelische Komponist Matan Porat zum ersten „Composer in Residence“ bestimmt. „Wo auch immer Sie auf der Insel Urlaub machen“, verspricht Frochaux, „das Kammermusikfest kommt sicher auch mit einem Konzert in Ihre Nähe!“

concerti-Tipp:

Kammermusikfest Sylt
18. bis 22. Juli 2021
Hier gibt es weitere Infos.

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