Dieser Klangkörper steht für freigeistige Genremixe. Zum Beispiel hat er die dritte Sinfonie von Altmeister Brahms mit neuen Zutaten wie Balkanmusik oder Salsa-Rhythmen angereichert. Ohne Noten, ohne Dirigent, ohne Stühle. Mit kleinerer Besetzung, aber den bewährten Komponenten Streicher, Bläser und Rhythmusgruppe gastiert das STEGREIF.orchester bei den Kasseler Musiktagen. Bezüge zur documenta-Stadt, eine Volkslieder-Reise und die Inspiration durch Beethovens Neunte werden eine Rolle spielen. Der verheißungsvolle Programmpunkt passt perfekt zur frischen Handschrift von Olaf A. Schmitt, der seit 2016 das nordhessische Festival künstlerisch leitet. Im Corona-Jahr antwortet man den einschränkenden Bedingungen mit vier intensiven Tagen.
Die Sehnsucht nach Musik
Neben dem STEGREIF.orchester wird das preisgekrönte Trio Catch erstmals beim Festival zu Gast sein. Außerdem kommen Künstler, die hier schon begeistert hatten: Star-Countertenor Valer Sabadus, der erste Geiger des Apollon Musagète Quartetts, Paweł Zalejski und die klassische Band Spark. Eine intime Erfahrung verspricht das Format „Musik zu zweit“, und passend zum Festivalmotto „Siehst du Musik?“ gibt es auch mediale Inszenierungen der Brüder Nick und Clemens Prokop (TYE Shows). Wie sagt Schmitt: „Die Sehnsucht, Musik an einem Ort gemeinsam mit anderen zu erleben, haben wir in den vergangenen Monaten der erzwungenen Abstinenz schmerzhaft gespürt. Wir möchten versuchen, trotz Abstandsregeln diese Gemeinschaft wieder zu ermöglichen.“