Ende April macht er sich wieder auf den Weg: der rote Flügel des Klavier-Festival Ruhr, und zeigt dem Publikum, wo die Musik spielt. Seit 35 Jahren verwandelt das Festival das eher für seine Fabriken und Industrie bekannte Gebiet zum place to be der internationalen Pianistenszene. Fast genauso lange reisen Künstler wie Martha Argerich, Grigory Sokolov oder András Schiff an und treffen Jahr für Jahr auf den talentierten Nachwuchs.
Historische Konstellationen beim Klavier-Festival Ruhr
In dieser Ausgabe stützt sich das Festival auf historische Konstellationen, die sich in drei Jahreszahlen manifestieren: 2023, 1923 und 1823. Angefangen mit Schuberts Übergang zu seinem Spätwerk und Beethoven, der 1823 seine „Diabelli-Variationen“ und schließlich die „Missa solemnis“ komponiert, über Schönberg, Strawinsky und Bartók, die in Europa eine neue musikalische Richtung einläuten und sich gegen den Nationalsozialismus aussprechen, bis hin zu György Ligeti, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Am Ende bleibt nur ein Wermutstropfen: Intendant Franz Xaver Ohnesorg gibt nach 28 Spielzeiten seinen Abschied als Festivalleiter bekannt.