Der gebürtige Königsberger war ein genialer Allrounder. Er schrieb unheimliche Geschichten voller Fantastik, verfasste wegweisende Musikkritiken, zeichnete, komponierte und war auch noch Jurist. Die Rede ist – natürlich – von E. T. A. Hoffmann. Wählt ein Ensemble diesen Grenzgänger zum Namenspatron, dann beweist es erlesenen Geschmack. Wie das 2019 gegründete Trio E. T. A. Die junge Formation besteht aus Geigerin Elene Meipariani, Cellist Till Schuler und Pianist Till Hoffmann. Die drei gewannen schon Auszeichnungen wie den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs und legten gerade eine vorzügliche Debüt-CD vor. Sie spielen Werke Haydns, Smetanas und des zeitgenössischen Komponisten Roman Pawollek auf luzide Weise und mit hinreißendem Elan. Das Trio schätzt künstlerische Querverbindungen. Damit passt es wunderbar zu den Kulturkrafttagen im PS.Speicher. Wieder legt das Festival unter der künstlerischen Leitung von Schauspielerin Julia Hansen ein Versprechen ab: Volle Kulturkraft voraus! Dies könnte nicht schöner formuliert sein, auch aufgrund der besonderen Location in Einbeck. Als Erlebnismuseum stellt der PS.Speicher eine Vielzahl von Exponaten zur Geschichte der Mobilität aus. Bei über 400 Fahrzeugen geht wohl allen, die sich für Oldtimer, Motorräder und Technik erwärmen, das Herz auf.
Kulturkrafttage mit Schubert-Trio und Jazzschlager
In diesem Ambiente im denkmalgeschützten ehemaligen Kornspeicher gibt es nun hochkarätig besetzte Events mit Klassik, Jazz und Lesungen. So wird das Trio E. T. A. zusammen mit Eva Mattes auftreten. Eine Textauswahl von Paul Auster bis Mary Ruefle steht ebenso auf dem Programm wie eines der größten Werke, das die Kammermusik zu bieten hat: Franz Schuberts Klaviertrio in Es-Dur.
Jazzschlager erwarten das Publikum hingegen, wenn Götz Alsmann mit seiner Band zur Eröffnung Lieder der Liebe anstimmt. Für eine andere Spielart des Jazz steht die Formation um den Top-Trompeter Nils Wülker. Elegante Grooves sind da genauso garantiert wie starke Melodien. Den Ausklang gestaltet dann das Leseduo Julia Hansen und Heikko Deutschmann mit den Musikern Rhani Krija, Jörg Siebenhaar und Thomas Zander. Bereits der Titel dieser Matinee entzückt offene Geister: „Diotima & Hyperion: Eine Liebe – Hölderlin meets Jazz.“
