Zum 5. Mal präsentiert sich das Festival „Lied in Würzburg“, um mit dreizehn Konzerten vom 6. bis 17. März „Würzburg in eine Lied-Stadt zu verwandeln“. Das erweist sich beim Blick ins Programm als absolut zutreffend. Intendant Alexander Fleischer und sein Team laden das Publikum zu einer Entdeckungsreise ein, die den Kosmos des Wunderwerks Lied ausschreitet. Gewohntes Repertoire bieten lediglich das Eröffnungskonzert mit Wolfs „Italienischem Liederbuch“ (Nikola Hillebrand, Konstantin Krimmel, Alexander Fleischer), Schumanns „Frauenliebe und -leben“ (Julia Kleiter, Gerold Huber) sowie das Abschlusskonzert, das Schuberts „Die schöne Müllerin“, gewidmet ist (Martin Mitterrutzner, Alexander Fleischer).
Die gesamte Klaviatur der Liedtradition
Neue und Neueste Musik bringt das Programm „Dennoch“ mit Liedern von Heucke, Debussy und Berg (Anne Schwanewilms, Manuel Lange, Wolf-Dietrich Rammler Rezitation). Bekanntes und Unbekanntes verknüpfen die Programme „Dichterliebe“ mit Werken von Vaughan Williams, Finzi und Schumann (Manuel Walser, Alexander Fleischer) sowie „Stanford – Ein Portrait“, das zum 100. Todestag von Charles Villiers Stanford dessen Lieder mit Brahms und Schumann verbindet (Sharon Carty, Benjamin Russell, Finghin Collins). „Quatre Instants“ kontrastiert Schubert mit Saariaho, Debussy und Sibelius (Iida Antola, Pauliina Tukiainen) und „Dichterliebe 2.0“ stellt Schumanns Heine-Vertonungen denen Killmayers gegenüber (TaeHwan Yun, Alexander Fleischer). Zwei Sprach- und Klangwelten treffen in „Schwarze Erde“ aufeinander: Der deutsch-ungarische Liederabend bietet Werke von Bartók, Strauss, Kodály und Brahms (Corinna Scheurle, Klara Hornig).
Über Konzerte und Liederabende hinaus
Dem andalusischen Dichter Moses Ibn Ezra huldigt „Sefarad – Ein lyrischer Exodus“ mit Liedern von Ravel, Castelnuovo-Tedesco, Rodrigo und Hahn (Lou Denès, Martin Dressler). Lied-Arrangements für Chor bietet „Rencontre – Begegnung“ (Kammerchor Figure Humaine Stuttgart, Leitung Denis Rouger). An den Nachwuchs richtet sich der Meisterkurs Lied mit Anne Schwanewilms und Manuel Lange. Die Teilnehmer präsentieren sich zum Abschluss in einem Lunch-Time-Konzert. Auch die HfM Würzburg ist eingebunden: Mit „Ullmanns Welt“ stellen Studierende Lieder zwischen Romantik und Moderne vor.