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Lucy Landymore und Aleksey Igudesman in Maulbronn

Geige, Schlagzeug und viel Humor

Bei den Klosterkonzerten Maulbronn experimentieren Lucy Landymore und Aleksey Igudesman mit Mozart und Beethoven.

vonStefan Schickhaus,

Möchte man sämtliche Beethoven-Sinfonien zur Aufführung bringen, würde das knapp 300 Minuten dauern – wenn nicht der Geiger und Komponist Aleksey Igudesman auf dem Programmzettel steht. Der hat mit seinem Klavierpartner Hyung-ki Joo eine höchst komprimierte Fassung aller neune erstellt, die gerade einmal vier Minuten umfasst. Aber nicht das Duo Igudesman & Joo ist jetzt für einen Abend im Kreuzganggarten des Klosters Maulbronn angekündigt, sondern Igudesman & Landymore – statt 88 Tasten also in etwa so viele Perkussionsinstrumente. Lucy Landymore ist eine in Wien lebende britische Perkussionistin, ebenfalls Komponistin und mit einem ganz eigenen musikalischen Humor ausgestattet. So hatte sie vor einigen Jahren mit „Fußball im Konzert“ eine eigenwillige Performance auf das Podium gebracht, bei der sie mit einem siebenköpfigen Ensemble Livemusik synchron zum Livestream eines WM-Achtelfinales spielte. Ganz großes Kino.

Bei den Klosterkonzerten Maulbronn wird es um Beethoven gehen und um Mozart, durch die Brille zweier höchst experimentierfreudiger Musiker betrachtet, aber auch um Entspannenderes abseits virtuos-komödiantischer Bearbeitungen – das Konzert ist schließlich überschrieben mit „Chill & Thrill“! Für die chilligen Phasen werden jene meditativ-atmenden „Healing Pieces“ sorgen, die Lucy Landymore für Vibrafon komponiert hat. Hier ist die Zeit gut aufgehoben, die durch einen komprimiert-pointierten Beethoven gewonnen wird.


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