Das Mostly Mozart Festival in New York gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert, es ist weit weg und die Verwechslungsgefahr nicht wirklich groß. Zudem heißt das neue Festival, für das sich die führenden Musikausrichter der Stadt Frankfurt und darüber hinaus zusammengetan haben, „Mainly Mozart“ – der Main schwimmt also mit im Namen, schön doppeldeutig. Markus Fein, Intendant der Alten Oper Frankfurt und Initiator des im Zweijahresrhythmus gedachten Festivals sieht dabei sogar eine Parallele zum berühmten New Yorker Mozart-Fest: Auch am Main möchte man „mit der Musik Mozarts (und eben nicht nur Mozarts!) die Menschen auf breiter Ebene ansprechen.“ Nichts Elitäres, Kultur für alle, ganz nach guter alter Frankfurter Tradition.
Oper Frankfurt, Hessischer Rundfunk, Museums-Gesellschaft, Musikhochschule, Bad Homburger Schlosskonzerte, die Mozart-Gesellschaft Wiesbaden und noch einige mehr versehen also im April Teile ihres Programms mit dem Mozart-Stempel – oder haben Konzertformate erdacht, die vom Üblichen auffallend abweichen. So wird ein neu formierter Enthusiastenchor in der Alten Oper Mozarts „Requiem“ aufführen, rund 75 Laiensängerinnen und -sänger aus der Region, unterstützt vom gut 100-köpfigen Chor und dem Orchester der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Die hr-Bigband huldigt mit „Mozart meets Jazz“ auf ihre Art dem Genie, eine „Oper to go“ ist schifffahrend auf dem Main zu erleben (müsste es da nicht „Oper to swim“ heißen?), Virtual-Reality-Brillen kommen zum Einsatz, mitunter darf das Publikum sogar zwischen den Pulten des hr-Sinfonieorchesters Platz nehmen.
Zum Abschluss steht bei Mainly Mozart die Klaviermusik im Mittelpunkt
Und am letzten Tag von „Mainly Mozart“, am Sonntag, dem 30. April, steht die Alte Oper ganz im Zeichen der Klaviermusik des Meisters. Die Pianisten Víkingur Ólafsson, Alexander Melnikov und Matthias Kirschnereit bespielen von 15 Uhr an das Konzerthaus und sprechen auch über Mozarts Musik – eine Musik, die „so groß ist, dass man sie wirklich eintausend mal verschieden spielen kann“, wie es der Isländer Ólafsson formuliert. Mozart selbst übrigens war nur einmal in Frankfurt, und dieses Gastspiel am Main brachte ihm nicht den erhofften Nutzen: „Übrigens bin ich froh wenn es vorbey ist“, depeschierte er heim nach Wien.