Mozart liebte Salzburg nicht. Definitiv nicht. „Ich schwöre Ihnen bey meiner Ehre, dass ich Salzburg und die Einwohner – ich rede von gebornen Salzburgern – nicht leiden kann; mir ist ihre Sprache und ihre Lebensart ganz unerträglich“, schreibt der 24-jährige Mozart an seinen Vater, kurz vor seiner endgültigen Flucht nach Wien. Dem vorausgegangen war der berühmte Fußtritt, mit dem Mozart aus den Diensten des Erzbischofs Colloredo herauskomplimentiert worden war. Salzburg aber liebt Mozart umso mehr, benützt ihn geradezu, seinen Namen und sein Werk als weltweit wirkendes Werbelogo. Zugleich aber weiß man hier, was man dem großen Sohn der Stadt schuldig ist und feiert ihn jedes Jahr, rechtzeitig zu seinem Geburtstag Ende Januar, mit einer Mozartwoche der besonderen und durchdachten Art. Und nun kommt im Oktober ein Mozart+Fest hinzu.
Anlass ist die Eröffnung des Großen Foyers des Mozarteums, eines Neubaus in Form einer Glas-Stahl-Konstruktion, die filigran, luftig, hell und elegant die beiden Gebäudeteile des Mozarteums, den Verwaltungs- und Schultrakt und den Konzerttrakt verbindet und ein Ende mit dem ewigen Provisorium des alten zu kleinen Pausenraumes macht. Mehr Raum für Mozart und besonders für das Publikum. Vorbei nun die Zeiten, in denen sich auf engstem Raum „in der Pause 800 Leute um den Sekt“ prügeln mussten, wie der ehemalige Geschäftsführer es formulierte. Mehr noch: Künftig wird man von der Schwarzstraße durch das gläserne Foyer bis zum berühmten Mirabellgarten durchsehen können.
Jeder konnte ich am Umbauprojekt beteiligen
Der Neubau stellt neben der Renovierung Anfang der 2000er-Jahre einen Meilenstein in der 140-jährigen Geschichte der von der Pandemie arg gebeutelten Mozarteum-Stiftung dar. Im buchstäblichen Sinne. Ein jeder konnte sich an dem Umbauprojekt, bei dem auch die Konzertsäle modernisiert werden, beteiligen, mit „Mein Stein für Mozart“ (Kostenpunkt 1.000 Euro) oder „Mein Sitz für Mozart“. Vier Tage wird nun gefeiert, auf dem Mozart+Fest mit Musikern, die ohnehin der Mozartwoche verbunden sind. „Wir können es kaum erwarten!“, strahlt „Mozarts guter Freund“, Intendant Rolando Villazón.