Während das Jahr bisher ganz im Zeichen Clara Schumanns stand, die im September ihren 200. Geburtstag gefeiert hätte, und auch die Vorbereitungen zu Beethovens 250. Geburtstag im nächsten Jahr auf Hochtouren laufen, wäre ein Jubilar fast untergegangen: Leopold Mozart. Dabei wäre der Vater von Wolfang Amadeus am 14. November 300 Jahre alt geworden. Geboren im heutigen Mozarthaus in Augsburg verließ Leopold Mozart seine Heimatstadt mit nur achtzehn Jahren, um sein Philosophie- und Jurastudium in Salzburg fortzusetzen.
Dort wirkte er zunächst als Violinist und Kammerdiener des Grafen Johann Baptist von Thurn-Valsassina und Taxis bis er 1763 schließlich zum Vizekapellmeister ernannt wurde – eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte. Doch obwohl er Augsburg früh verließ und den Großteil seines Lebens in Salzburg verbrachte, blieb er zeitlebens Bürger der Stadt. Diese dankt es ihm bis heute und rückt ihn im Rahmen des Augsburger Mozartfestes in den Vordergrund. Insgesamt sechs Konzerte porträtieren Leopold Mozart als Musiker, Komponist, Lehrer und Förderer seiner Kinder – insbesondere Wolfgang Amadeus Mozarts – sowie als Gelehrten, fertigte er mit seinem Lehrbuch Versuch einer gründlichen Violinschule doch ein Manifest an, das lange Zeit Maßstäbe setzte.
Zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart sagt die Stadt Augsburg „Happy Birthday!“
Den krönenden Abschluss der sechs Schwerpunktkonzerte bildet das Festkonzert an Leopold Mozarts Geburtstag unter dem Motto „Happy Birthday, Leopold!“. Im Zentrum steht dabei seine „Sinfonia Pastorale“, die er für Orchester und ein eher ungewöhnliches Instrument – das Alphorn – komponierte. Solist bei diesem Werk ist der Italiener Carlo Torlontano, der sich dafür einsetzt, die Geschichte und das Repertoire seines Instruments bekannt zu machen.
Inspiriert von Mozarts „Sinfonia Pastorale“ schrieb der Pianist und Komponist Moritz Eggert seine „Silly Symphony“, die an diesem Abend ihre Uraufführung feiert. Abgerundet wird das Programm von Christian Tetzlaff, der gemeinsam mit den Augsburger Philharmonikern unter der Leitung von Domonkos Héja Josef Joachims zweites Violinkonzert interpretiert. Ein bunter und besonderer Abend, der dem Jubilar und seiner Bedeutung für die Stadt Augsburg die verdiente Aufmerksamkeit schenkt.