Hier wurde er geboren, in der nördlichen Altstadt von Augsburg. Heute befindet sich dort das Mozarthaus, das sich dem Gedenken der Musikerfamilie verschrieben hat. Mozart, in Augsburg geboren? Nun, es war nicht „Wolferl“, der hier das Licht der Welt erblickte, sondern sein Vater Leopold. Im November 1719 war das. Der Sohn kam im „Jänner“ 1756 in Salzburg zur Welt, wo der Herr Papa in die Salzburger Hofkapelle aufgenommen wurde. Jedoch war der Vater auch ein höchst kompetenter Musiktheoretiker und Pädagoge.
Leopold Mozart unterrichtete nicht nur den Fürsterzbischof im Violinspiel, sondern auch die beiden Kinder Maria Anna und Wolfgang. Schon früh erkannte er das Genie seines Sohnes. Dieses „Wunder der Natur und himmlische Talent“ beherrschte nicht nur Violine, Hammerklavier und Cembalo, sonderte komponierte von Kindesbeinen an. Zunächst brachte der stolze Vater die vorgespielten Stücke zu Papier, dann schnappte sich das Wunderkind die Schreibutensilien und schuf mit flotter Feder Komposition um Komposition. Leopold lag ziemlich richtig, als er notierte, dass sein Bub „alles in diesem seinen 8-jährigen Alter weiß, was man einem Manne von 40 Jahren fordern kann.“ Wolfgang Amadé war einfach schneller als andere – im Leben wie im Sterben. Die 40 erreichte er nicht.
Mozart geht viral
Mit der Rasanz hatte das Mozartfest im vergangenen Jahr ein Problem. Corona zwang die Veranstalter, den geplanten Termin von Mai auf Oktober zu verlegen. Dann stieg die Zahl der Erkrankten bedenklich, nicht alle Konzerte konnten stattfinden. Deshalb entschied man frühzeitig, für 2021 nicht auf den Frühling zu setzen. „Die Chancen für einen echten Kultur-Live-Genuss stehen im Oktober deutlich besser als in unserem sonstigen Festivalzeitraum im Frühjahr“, kündigte Festivalleiter Simon Pickel den neuen Termin an. Und weil Musik genauso grenzenlos wie das Virus ist, zudem auch einiges nachzuholen war, lud man Ensembles und Solisten aus ganz Europa ein. Allesamt mussten sie während der Pandemie ihren Spielbetrieb einschränken. „Mozarts Europa – Europas Mozart“ lautet die Überschrift eines Programms, das auch daran erinnert, wie die Musikerfamilie quer durch den Kontinent tourte, um das „Wunder der Natur“ zu verbreiten. Mozart viral – allemal besser als ein stummer, unsichtbarer Gegner.