Bayreuth scheint in Hand des „Messias“ Richard Wagner und einer Fangemeinde, für die es keine weiteren Götter gibt. Dabei gibt es abseits des Grünen Hügels vieles zu entdecken: Die Eremitage mit ihrem romantischen Park und ihren Wasserspielen und das einzigartige von Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth (1709–1758) erbaute Markgräfliche Opernhaus, ein barockes Juwel, das Wagner verschmähte, weil zu popelig für seine größenwahnsinnigen Visionen. Nicht zu vergessen Schloss Fantaisie im Nachbarort Donndorf. All dies war schon vor dem sächsischen Guru da.
Bernasconis „L’Huomo“ bei der Musica Bayreuth
Der heute 91-jährige Organist und Dirigent Viktor Lukas wollte auf diese Vergangenheit aufmerksam machen und begründete 1961 die Orgel- und Musikwoche Bayreuth, die später in die Konzertreihe Musica Bayreuth überging. Mit der Oper „L’Huomo“ von Andrea Bernasconi nach einer Dichtung der Fürstin Wilhelmine rückt auch 2023 die Musikgeschichte Bayreuths selbst wieder in den Vordergrund. 1745 wurde sie in Bayreuth uraufgeführt, anlässlich des Besuches von Friedrichs II. von Preußen, Wilhelmines Bruder.