Seit 2021 lenkt das Musikfest Bremen seinen programmatischen Fokus auf ein Nachbarland von Deutschland. „Mythos Europa“ lautet die Losung dieses Unterfangens. Die Tatsache, dass man allenfalls bei Luxemburg kurz ins Stocken kommt, wenn man auf die Schnelle für jedes Land einen Komponistennamen nennen muss, zeigt, welchen musikalischen Reichtum wir hier in Mitteleuropa haben.
Nach Belgien, den Niederlanden und Italien steht in diesem Jahr Österreich im Mittelpunkt. Bei diesem Land ist die Kultur so üppig, dass es schnell unübersichtlich wird – zum Glück: Mit Klavier- und Violinkonzert, Oratorium, Wiener Walzer in der Operette, Kammermusik, Sinfonie und Messvertonungen wird in Bremen die Alpenrepublik hörbar gemacht.
Doch will man sich keineswegs auf das musikalische Erbe des Nachbarlandes beschränken. Ob englische Lautenlieder, spanische Vokalmusik des 16. Jahrhunderts, italienische Opernarien – der Mythos Europa wird umfassend zelebriert. Auch weht von der anderen Seite des Atlantiks der Wind herüber mit Songs von Aretha Franklin oder einer Hommage an Stevie Wonder.