Ihre Liebe zur Alten Musik entdeckte Heidi Gröger während ihres Schulmusikstudiums an der Musikhochschule in München, und so wurde die gebürtige Eichstätterin nicht Schul-, sondern Berufsmusikerin. In dem Sänger und Dirigenten Johannes Weiss, den sie während ihres Studiums kennenlernte, fand sie einen Gleichgesinnten, und beide – ganz der historischen Aufführungspraxis verfallen – gaben zunächst Sommerkonzerte in Grögers Heimatstadt. Inspiriert durch die barocke Altstadt und der geschichtsträchtigen Vergangenheit Eichstätts beschlossen beide 2014, ein Festival zu gründen. Seitdem lockt das Musikfest Eichstätt jedes Jahr zahlreiche Besucher in das oberbayerische Städtchen.
Mit der Tripelharfe ins Neapel des 16. und 17. Jahrhunderts
„Alte Musik neu entdecken“ – das ist das Motto der Musikfestspiele, mit dem Gröger und Weiss die Alte Musik in Bayern fördern und ins Bewusstsein der Zuhörer bringen möchten. Dazu laden die beiden Festivalleiter erstklassige Interpreten aus der Alten-Musik-Szene ein. Der Schwerpunkt liegt auf Solisten oder Kammermusikensembles. In ihren Programmen spielen die Künstler Werke aus dem Mittelalter, der Renaissance und des Barock. Auch die zwei Festivalgründer sind musikalisch zu erleben: Beim Eröffnungskonzert interpretieren sie in kammermusikalischer Besetzung Vokal- und Instrumentalmusik von Monteverdi, Falconieri und Grandi.
Zu den Solisten zählt in diesem Jahr auch Margret Köll, die bereits Engagements als erste Harfenistin bei den Münchner Symphonikern hatte und gemeinsam mit Ensembles wie der Accademia Bizantina, dem Balthasar-Neumann-Ensemble oder der Akademie für Alte Musik Berlin spielte. An diesem besonderen Konzertabend wird Köll Musik auf der Tripelharfe präsentieren, die vor allem in der Übergangszeit von der Renaissance zum Barock ihren Höhepunkt in Italien erlebte.
Vielfälltiges Programm und besondere Spielstätten beim Musikfest Eichstätt
Daneben ist auch das JOOOYO Quartett zu erleben. Das noch junge Ensemble, das sich während seines Studiums an der Musikhochschule in Frankfurt kennenlernte, setzt sich aus Solisten zusammen, die mit renommierten Orchestern wie der Bachakademie Stuttgart, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen oder dem Freiburger Barockorchester auftreten. Neben einem Konzertabend, an dem sie Werke von Mozart und Haydn präsentieren, unterstützen sie auch das Kinderkonzert „Der Teddy und die Tiere“ musikalisch. Doch nicht nur wegen der Musik lohnt es sich, das Musikfest Eichstätt zu besuchen. Auch die Spielstätten im Spiegelsaal der Residenz oder in der Klosterkirche Notre Dame allein wären schon einen Besuch wert.