Startseite » Festivals » Auf dem Weg zu neuen Ritualen

Niedersächsische Musiktage 2021

Auf dem Weg zu neuen Ritualen

Die Niedersächsischen Musiktage reflektieren unter dem Motto „Rituale“ musikalische Gepflogenheiten und schaffen Verbindungen zu Ritualen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten.

vonMaximilian Theiss,

Der Espresso im trubeligen Foyer, der Plausch mit dem Garderobenpersonal, das man seit Jahren kennt, auch die Programmkombination „Zeitgenössisches – Solokonzert – Sinfonie“: Wie präsent und wie wichtig solcherlei Rituale rund um den Konzertabend sind, konnte man in den letzten anderthalb Jahren ganz wunderbar feststellen, und zwar schlicht deshalb, weil es sie plötzlich nicht mehr gab. Zum Konzertstream im unaufgeräumten Wohnzimmer gab’s dann Bier aus der Flasche und ein Käsebrot, über die recht häusliche Garderobe schwieg man sich besser aus, aber immerhin haben die Programme in der Corona-Zeit ein teils sehr schmuckes Facelifting erhalten.

Die Veranstalter der Niedersächsischen Musiktage treffen also exakt den Zeitgeist, wenn sie Ihre kommende Ausgabe mit „Rituale“ übertiteln. Wie unterschiedlich Rituale sein können, ergibt sich gleich aus dem Konzertprogramm: Es werden Konventionen aus der Vergangenheit zutage gefördert, indem etwa das ensemble reflektor den Gedanken der durchritualisierten Serenade zu Mozarts Zeiten beleuchtet. Pianist Markus Becker wiederum möchte mit seinem Projekt „Re: Beethoven“ die Rezeption des Bonner Komponisten ein Stück weit ent-ritualisieren. Auch das gegenwärtige Berlin erfährt seine Würdigung in Form einer musikalisch begleiteten Lesung von Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“, in dem der Autor die Rituale des Berliner Nachtlebens aus der Sicht der im Nachtleben arbeitenden Bevölkerung beschreibt.

Reflektieren musikalische Gepflogenheiten: Niedersächsische Musiktage

Vielleicht vermag das Festival mit seinen von hochgradig spannenden Künstlern bestrittenen Reflexionen über (musikalische) Gepflogenheiten einen Beitrag zu leisten hin zu neuen Konzertformen und damit auch zu neuen Konzertritualen. „Die kleinen Rituale des Alltags, aber auch die größeren des Lebenslaufes oder der politischen Öffentlichkeit – sie alle wollen neu überprüft werden“ erklärt denn auch der Intendant der Niedersächsischen Musiktage Anselm Cybinski mit Blick auf die anstehenden Konzerte, aber auch mit Blick auf die besonderen Begebenheiten unserer gegenwärtigen Welt.

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige

Video der Woche

30 % auf Bachfest-Tickets

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sichern Sie sich 30 % Rabatt auf Bachfest-Tickets! Vom 12. bis 22. Juni 2025 feiert Leipzig Bachs musikalische Transformation. Erleben Sie Konzerte, Orgelstunden und renommierte Interpreten und Interpretinnen an Bachs Wirkungsstätten. Mit dem Aktionscode Bach30 erhalten Sie im Zeitraum vom 11. bis 20. April 30 % auf Ihre Tickets!

Festivalfenster

Ausblick auf die spannendsten Festivals

  • „Lebe im Hier und Jetzt!“
    Interview Joyce DiDonato

    „Lebe im Hier und Jetzt!“

    Joyce DiDonato reflektiert über die Kraft der Musik, ihre künstlerische Mission und den Mut, trotz globaler Krisen weiterzumachen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!