Normalerweise rückt Oberstdorf in den Wintermonaten in das allgemeine Aufmerksamkeitsfeld von Wintersportenthusiasten, wenn dort als traditionell erste Station der Vierschanzentournee Skispringer unterhalb des Schattenbergs in die Tiefen hinabgleiten.
Im Sommer lockt die prächtige Alpenkulisse allerdings die Musikliebhaber an. Als Grenzort zu Tirol hat Oberstdorf mit seinem Musiksommer das südlichste Klassikfestival. Traditionell mit Lokalkolorit eröffnet wird es in diesem Jahr durch die Jodlergruppe Oberstdorf, auf deren A-cappella-Darbietung ein Konzert der Münchner Symphoniker mit Haydn und Mozart folgt.
Mit vielen Künstlern aus dem Süden Deutschlands
Nicht nur in geografischer Hinsicht, sondern auch von der Besetzung her findet sich hier süddeutsches Flair: Neben den Münchner Symphonikern und dem Bayerischen Landesjugendorchester tragen Christian Gerhaher und Gerold Huber – beide stammen aus Straubing – Lieder von Robert Schumann vor. Die im schwäbischen Filderstadt beheimateten jungen Talente Lionel und Demian Martin präsentieren kammermusikalische Preziosen, darunter César Francks Violinsonate in einer Bearbeitung für Cello und Klavier. Mit „Aera Tiret“ tritt eine im Süden gegründete lose Gruppierung aus Multiinstrumentalisten auf, die Fusion, Jazz und Electro miteinander verbinden und über die Klassikgrenzen des Festivals hinausweisen.
Dank Meisterklassen mit nachfolgenden Abschlusskonzerten wird auch der so wichtige Aspekt der Nachwuchsförderung nicht vernachlässigt.