Heimvorteil – traditionell haben die Kasseler Musiktage die beiden Komponisten, die das Musikleben der Stadt zu ihrer Zeit maßgeblich geprägt haben, im Fokus: Heinrich Schütz, im 17. Jahrhundert Organist und Hofkapellmeister, und den Geigenvirtuosen und Komponisten Louis Spohr, der im 19. Jahrhundert hier wirkte. Diesmal wird Sakralmusik von Schütz den Werken des Venezianers Giovanni Gabrieli gegenübergestellt. Von Louis Spohr wird das romantische Oratorium Die letzten Dinge aufgeführt. Im Bereich der Kammer- und Klaviermusik setzt das Festival Spohr in Bezug zu Komponisten wie Schubert, Szymanowski und Lutosławski. Doch das Spektrum reicht noch weiter: Neben Sinfonischem von Haydn und Mendelssohn gibt es Instrumentalwerke von Jean-Philippe Rameau sowie von Nicola Antonio Porpora, dem Entdecker und Lehrer des Kastraten Farinelli. Und auch Uraufführungen junger Komponistinnen aus China, Usbekistan und Serbien sind zu erleben. Im 80. Jahr seit ihrem Bestehen blicken die Kasseler Musiktage außerdem zurück auf die Anfänge des Festivals: 1933, im Jahr der Machtergreifung durch die Nazis begann die Zerstörung des vielfältigen Musiklebens in Deutschland. Zu den Komponisten, die verfemt wurden und ins Exil gingen, gehört Ernst Krenek, international erfolgreich in den 20ern mit seiner Jazzoper Jonny spielt auf. Mit Kreneks Oratorium Symeon der Stylit präsentieren die Musiktage nun ein Werk des bis zu seinem Tod in Kalifornien lebenden Komponisten, das in Deutschland noch nie aufgeführt wurde.
Die Festivaldaten im Überblick:
Zeitraum: 31.10. – 03.11.2013
Ort: Kassel
Künstler: Junge Deutsche Philharmonie, Doric String Quartet, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Szymanowski Quartet, Kolja Lessing u.a.
Termine und weiterführende Infos finden Sie hier.
Was es im Bereich Festival außerhalb von Sachsen-Anhalt zu entdecken gibt, stellen wir Ihnen in unserem Festivalguide vor.