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Tutzinger Brahmstage 2019

Wo es schöner ist, als wir uns vorstellen können

Bei den Tutzinger Brahmstagen 2019 trifft ein erlesenes Kammermusikprogramm auf János Darvas Dokumentarfilm „Wären nicht die Frauen“.

vonIrem Çatı,

Mit kristallklarem Wasser und den Bergen im Hintergrund könnte die Landschaft rund um Tutzing am Starnberger See kaum malerischer sein. Das wissen die vielen Urlauber, die auf der Suche nach Erholung plötzlich das Gefühl haben, einen Ort der Ruhe gefunden zu haben. Zu ihnen gehörten auch die Komponisten Richard Strauss und Richard Wagner, die hier ihre späteren Ehefrauen Pauline Maria de Ahna und Cosima Wagner kennenlernten. 1873 verbrachte auch Johannes Brahms einen Sommer in Tutzing und war von der landschaftlichen Idylle ganz begeistert. „Tutzing ist weit schöner, als wir uns vorstellen konnten“, schrieb er an den Dirigenten Hermann Levi. In dieser Zeit entstanden auch seine berühmten „Haydn-Variationen” op. 56.

Die Stadt selbst hält das Andenken an Brahms’ Aufenthalt am Starnberger See in allen Ehren und benannte eine Promenade nach ihm. Außerdem veranstaltet in diesem Jahr der Freundeskreis Tutzinger Brahmstage e. V. zum 22. Mal die Tutzinger Brahmstage. Dabei stehen aber nicht nur Werke des Romantikers auf dem Programm: In diesem Jahr werden auch Stücke von Komponisten des 20. Jahrhunderts sowie von Robert und Clara Schumann aufgeführt. Mit dem Ehepaar pflegte Brahms eine innige Freundschaft. Gleichzeitig liegt auf Clara Schumann, die in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag gefeiert hätte, ohnehin ein besonderes Augenmerk. So überrascht es nicht, dass das Auftaktkonzert mit Sopranistin Katharina Konradi ein Liederabend mit Werken von Brahms und dem Ehepaar Schumann ist. Das zweite Konzert, in dem Schauspielerin Franziska Bronnen aus dem Briefwechsel von Johannes Brahms und Clara Schumann liest, nimmt Bezug auf die emotionalen Verstrickungen innerhalb dieser Ménage-à-trois.

Tutzinger Brahmstage: Andenken an den berühmtesten Besucher der Stadt

Für die insgesamt drei Konzerte, einen Liederabend und eine Filmmatinee umfassenden Tutzinger Brahmstage, die in Kooperation mit der von Elisabeth Carr ausgerichteten Reihe „KunstRäume am See“ stattfinden, konnten die Veranstalter unter anderem die Pianisten Florian Uhlig und Severin von Eckardstein, die Geiger Linus Roth und Franziska Hölscher sowie Teunis van der Zwart am Naturhorn gewinnen. Sie alle werden in der Hauptspielstätte des Festivals auftreten, im Schloss Tutzing, das seit 1947 als Evangelische Akademie genutzt wird. Wo sonst Tagungen abgehalten werden, erklingt in der zweiten Oktoberhälfte Kammermusik von und rund um Johannes Brahms, die bis in den Jazz hineinreicht. Ein schönes Andenken an den wohl berühmtesten Besucher Tutzings am Starnberger See.

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