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Aufrichtige Liebe kennt keine Grenzen

Bregenzer Festspiele

Seit 1946 präsentieren die Bregenzer Festspiele während fünf Sommerwochen Opern, Konzerte und Theatergastspiele. Vom 20.7. bis 21.8. stehen insgesamt 84 Aufführungen auf dem Programm, darunter Puccinis „Madame Butterfly“ und Giordanos „Sibirien“.



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Bis vor ein paar Jahren war Umberto Giordanos „Sibirien“ im Unterschied zu Puccinis „Madame Butterfly“ allenfalls veritablen Opernkennern ein Begriff. Dabei lohnt ein Blick auf Verbindungen beider Werke. Im Mittelpunkt der Handlung steht jeweils eine Frau, deren aufrichtige Liebe zu einem Mann mit dem Tod endet. In „Sibirien“ entwickelt sich die einst am fürstlichen Hof hochangesehene Prostituierte Stephana zur Heroine im Straflager, in das ihr Geliebter, eine Armee-Leutnant, nach einem Duell mit dem Fürsten verbannt wird.

Beide Opern beziehen sich musikalisch auf fremde Länder und spielen dort in der Gegenwart ihrer Entstehungszeit, um 1900. Besonders deutlich wird das in Sibirien. Librettist Luigi Illica, der auch an „Madame Butterfly“ mitschrieb, überführte die russische Sprechweise detailliert in den italienischen Operntext. Giordano als Vertreter des Verismo tauschte sich mit einem ehemaligen Häftling aus, ließ sich vom Russland-Korrespondenten der wichtigsten italienischen Tageszeitung neu entstandene Fotos aus Sibirien zeigen und beschäftigte sich intensiv mit russischer Volks- und Kirchenmusik. Giordano trifft den richtigen Ton, sei es im düsteren Orchestervorspiel zum zweiten Akt, das auf die endlose Weite Sibiriens einstimmt, oder im orthodoxen Osterritual des Finales.

Giordanos Oper einst ein Publikumsliebling

Giordanos Zweistünder wurde im Dezember 1903 anstelle von „Madame Butterfly“ an der Mailänder Scala uraufgeführt. Puccini hatte einige Monate zuvor einen schweren Autounfall erlitten, so dass seine Geschichte der japanischen Geisha Cio-Cio-San und des Marine-Leutnants Pinkerton bis zur Saisoneröffnung nicht fertiggestellt worden war. Apropos Autos: Beide Komponisten verband im Privaten die Passion für das damals hochmoderne Vehikel. Puccinis Premiere im Februar 1904 fiel, anders als Giordanos kompositorisch avanciertes Werk, beim Publikum durch. Bis heute ist umstritten, inwieweit die konkurrierenden Verleger einen Skandal künstlich befeuern wollten.

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