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„Eine einzigartige, faszinierende, überwältigende Verdi-Partitur!“

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Bregenzer Festspiele 2023

Vom 19. Juli bis 20. August stehen in Vorarlbergs Hauptstadt alle Zeichen auf Musik: Mit Verdis „Ernani“ starten die Bregenzer Festspiele in ihre 77. Saison. Auf dem See ist erneut „Madame Butterfly“ zu erleben, die Orchesterkonzerte ergründen indes die Musik der Jahrhundertwende. Erster Conductor in Residence ist Enrique Mazzola.

 

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Herr Mazzola, Sie sind Conductor in Residence der Bregenzer Festspiele. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Enrique Mazzola: Eine große! Der Titel wurde geschaffen, um die dreijährige Partnerschaft zwischen den Festspielen und mir zu feiern, und er gibt einen Ausblick auf die kommenden drei Sommer: Ich werde in Bregenz leben, und gemeinsam werden wir Musik für viele Menschen machen, die aus den unterschiedlichsten Gründen in die Oper kommen: aus Liebe zur Musik, aus einer Entdeckerfreude heraus oder einfach nur zum Spaß.

Worauf freuen Sie sich in dieser Spielzeit?

Mazzola: Sie wissen wahrscheinlich, wie sehr ich Belcanto und den jungen Verdi liebe! Ich kann es daher kaum erwarten, mit Lotte de Beer die Neuproduktion seines „Ernani“ zu erarbeiten, welche die Festspiele eröffnen wird.

Worin unterscheidet sich „Ernani“, die Oper des 31-Jährigen, von ihren Vorgängern?

Mazzola: Diese Oper gilt zu Recht als das Meisterwerk des jungen Verdi. Das Libretto und die Handlung sind stellenweise etwas altmodisch, aber die Musik steckt voller Energie. Wahrscheinlich war diese Oper für die damalige Zeit so etwas wie ein Rockstück!

Verdi gelang damit endgültig der Durchbruch als Komponist, heutzutage wird „Ernani“ relativ selten aufgeführt. Woran könnte das liegen?

Mazzola: Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Oper bis in die 1850er-Jahre und darüber hinaus seine beliebteste war. Doch Verdis Problem war er selbst: Er hat nach „Ernani“ so viele weitere wunderbare Opern geschrieben, dass am Ende andere Werk mehr Glück hatten als „Ernani“.

Haben Sie eine Lieblingsstelle in dieser Oper?

Mazzola: Mir gefällt das Schluss-Terzett sehr gut. Für Ernani und Elvira geht alles schief, Silva labt sich am Geschmack von Ernanis nahenden Tod, bereut diesen jedoch auch. Verdi übersetzt das in ein pausenloses Andante im Dreivierteltakt, sechs Minuten, in denen die Figuren miteinander reden, aber gleichzeitig über ihr Schicksal, ihre Gefühle und ihre Dämonen nachdenken. Eine einzigartige, faszinierende, überwältigende Verdi-Partitur!

Während des Spiels auf dem See sind Dirigent und Orchester im Festspielhaus. Wie fühlt es sich an, eine Oper ohne unmittelbaren Kontakt zum Publikum zu leiten?

Mazzola: Weit entfernt von den Sängern und dem Publikum aufzutreten, ist nicht ganz so belohnend und weniger aufregend als wenn das Publikum im selben Raum sitzt, aber ich muss zugeben, dass der Schlussapplaus nach unserer intensiven, zweistündigen Non-Stop-Show dem Orchester und mir jedes Mal große Freude bereitet.

Was zeichnet für Sie die Atmosphäre der Bregenzer Festspiele aus?

Mazzola: Die Bregenzer Festspiele halten das perfekte Gleichgewicht zwischen höchsten Ansprüchen an die Aufführungen und dem ehrlichen Wunsch, ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Zum Festivalcharakter tragen auch jene Veranstaltungen bei, die mit neuer Musik experimentieren und solche, die mutig die jüngeren Generationen ansprechen wollen. Die Festspiele erfüllen mich mit Freude, und es ist ein Privileg, dass ich diese Freude jeden Sommer mit Tausenden von Menschen teilen darf. Das ist der Geist der Bregenzer Festspiele.

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