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Auf zu neuen Ufern!

Internationale Händel-Festspiele Göttingen

Sie sind das weltweit älteste Festival für Alte Musik: Seit 1920 faszinieren die Internationalen Göttinger Händel-Festspiele ihr generationsübergreifendes Publikum durch mitreißende Darbietungen – verwurzelt in der Stadt, verwachsen in der Region, mit internationaler Strahlkraft. Erstmals unter der Künstlerischen Leitung von George Petrou eröffnen die Festspiele vom 12. bis 22. Mai 2022 „Neue Horizonte“. Geschäftsführender Intendant ist seit 2021 Jochen Schäfsmeier.



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Jedes Jahr im Mai feiert Göttingen traditionell einen der berühmtesten Komponisten aller Zeiten: Georg Friedrich Händel. Seit 1920 faszinieren die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen ihr generationenübergreifendes Publikum durch mitreißende Darbietungen – verwurzelt in der Stadt, verwachsen in der Region, mit internationaler Strahlkraft. Jedoch steckt das weltweit älteste Festival für Barockmusik dabei trotz seiner mittlerweile über hundert Jahre zurückreichenden Geschichte keinesfalls in alten Mustern fest, sondern zeichnet sich vor allem durch seine Vielfalt und Individualität aus. So bekommen zeitgenössische Zugänge ebenso eine Bühne wie die historisch informierte Aufführungspraxis. Darüber hinaus wenden sich maßgeschneiderte Formate direkt an Familien, Kinder und Jugendliche. Das ist wohl das Einmalige an Göttinger Händel-Festspielen: die ideale Balance zwischen Tradition und Innovation, die ausgewogene Verbindung von Neuem und Altbewährtem.

George Petrou ist neuer Künstlerischer Leiter bei den Internationalen Göttinger Händel-Festspielen
George Petrou ist neuer Künstlerischer Leiter bei den Internationalen Göttinger Händel-Festspielen

In dieser Spielzeit weht sogar ein besonders frischer Wind durch die schöne Stadt im Südzipfel Niedersachsens, denn es eröffnen sich „Neue Horizonte“. Das diesjährige Festspielmotto steht nämlich ganz im Zeichen der Entdeckerfreude und der Lust am Aufbruch. „Horizonte“ stehen dabei für vieles: Sehnsuchtsorte, Grenzlinien, Momente der Ferne und Schönheit. Fest steht jedenfalls: Wer seinen Horizont erweitert, sucht nach Neuem, Ungewohntem und entdeckt für sich neue Perspektiven. Ein mehr als spannender Ausgangspunkt für das Jahr eins nach dem hundertjährigen Jubiläum in 2021, das zudem unter neuer Künstlerischer Leitung steht: Der griechische Dirigent, Pianist und Regisseur George Petrou hält erstmals gemeinsam mit Intendant Jochen Schäfsmeier – der sein Amt wiederum ebenfalls erst seit einem Jahr bekleidet – das Festspielruder in der Hand und gibt sicherlich die eine oder andere Richtung zu neuen Ufern vor. Dabei scheut er sich nicht, direkt mit vollem Einsatz ins kalte Wasser zu springen. Denn bei der diesjährigen Festspieloper Giulio Cesare in Egitto am Deutschen Theater, die Zentrum und Höhepunkt der Händel-Festspiele bildet, übernimmt Petrou direkt eine Doppelrolle, indem er sowohl am Regiepult die szenische als auch am Orchesterpult des FestspielOrchesters Göttingen (FOG) die musikalische Verantwortung übernimmt.

Sorgt in jeder Saison für musikalische Höhepunkte: Das FestspielOrchester Göttingen
Sorgt in jeder Saison für musikalische Höhepunkte: Das FestspielOrchester Göttingen

Händel von früh bis spät

Auch beim Eröffungskonzert, das am 12. Mai in der Aula der Universität stattfindet, sowie zusätzlich beim Galakonzert am 19. Mai in der St. Johannis-Kirche dirigiert Petrou das renommierte FOG. Auf dem Programm stehen zunächst vier der ersten Concerti grossi op. 3 (HWV 312–317) Georg Friedrich Händels, die beim späteren Galakonzert mit den Nummern drei und sechs abgerundet werden. Darüber hinaus bringen der brasilianische Newcomer-Sopranist Bruno de Sá und die in Göttingen schon bekannte griechische Sopranistin Myrsini Margariti die Kantate Aminta e Fillide (HWV 83) zu Gehör. Beim Galakonzert erklingen außerdem Werke anderer Komponisten, etwa von Adolph Hasse und Antonio Vivaldi, vorgetragen von der international gefeierten Sopranistin Julia Lezhneva.

Ist beim Galakonzert in der St. Johannis-Kirche zu erleben: Sopranistin Julia Lezhneva
Ist beim Galakonzert in der St. Johannis-Kirche zu erleben: Sopranistin Julia Lezhneva

Zahlreiche weitere Höhepunkte stehen an den 26 Spielstätten in und um Göttingen auf dem Festivalprogramm: Mit Good Morning, George!, den musikalischen Morgengrüßen, werden Händels Klänge direkt in die Stadt hineingetragen – ein perfekter, festlicher Start in den Tag. Weiterführen lässt sich der Genuss dann mit der neuen Lunchkonzert-Reihe, den musikalischen Mittagspausen, bei denen man neben der Leidenschaft für Musik auch Händels Vorliebe für kulinarische Leckerbissen teilen kann. Die Lunchkonzerte werden von Intendant Jochen Schäfsmeier moderiert und sind – wie auch die Morgenkonzerte – kostenlos. So kann Händels große Musik jedem zugänglich werden. Für das obligatorische Sahnehäubchen sorgen dann am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen die Konzerte im Café Georg – wer will, kann sich also von Händel durch den ganzen Tag begleiten lassen.

Eine Bühne für den Nachwuchs

Dorothee Oberlinger
Dorothee Oberlinger

Das schlagende Herz der Festspiele sind dabei natürlich stets die großartigen Gäste, die bei den zahlreichen Konzerten an den elf Festivaltagen hautnah zu erleben sind. Mit dabei sind bekannte Größen wie das NDR Vokalensemble und Concerto Köln, die gemeinsam unter der Leitung von Václav Luks Händels Oratorium Belshazzar aufführen. Außerdem sind u. a. das B’Rock Orchestra mit Dorothee Oberlinger, Geigerin Mayumi Hirasaki, Flötist Erik Bosgraaf und L’Apothéose zu erleben sowie das Ensemble I Zefirelli, das mit Mr. Händel im Pub die Parallelen zwischen Barock und Folk eindrücklich aufzeigt.

Neben der eigens für Kinder, Jugendliche und Familien eingerichteten Konzertreihe „Händel 4 Kids!“ liegt dem Organisationsteam der Händel-Festspiele die Förderung des künstlerischen Nachwuchses besonders am Herzen: Seit 2017 legt die göttingen händel competition deshalb den Fokus auf die Unterstützung junger Talente und verbindet dabei Wettbewerbsinhalte eng mit dem Festspielmotto. Der Wettbewerb wird in diesem Jahr erstmals durch den Sonderpreis „Musik und Raum“ ergänzt und damit auch um ein weiteres Preisträgerkonzert erweitert.

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