Musikfestivals in den Bergen gibt es einige, doch stechen die Montafoner Resonanzen auf besondere Weise hervor, denn sie verbinden nicht nur hochwertige Konzerte mit einer atemberaubenden Kulisse, sondern auch Klassik mit Volksmusik. Und wo könnte eine solche Kombination besser passen als im südlichsten Tal Vorarlbergs, wo Tradition zum Alltag gehört, wo man das „Sie“ überspringt und gleich zum „Du“ übergeht? Diese Authentizität macht die Montafoner Resonanzen so beliebt und erfolgreich und lockt neben den Sportbegeisterten auch zahlreiche Musikliebhaber in die Region. Zwischen dem 3. August und dem 16. September stehen neben Jazz, Kammer- und Orgelmusik auch Bläserkonzerte, Crossover und Volksmusik auf dem Programm.
Kostenlose Jazzkonzerte auf 2.320 Metern Höhe
Den Anfang macht in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Tschagguns das junge Trio ClariNoir aus Norddeutschland, das an drei Abenden Klarinettenmusik von Mozart bis Gershwin präsentiert. Die Brüder Ivo und Ilja Ruf und Nikolai Gast haben 2020 ihre Debüt-CD veröffentlicht und wurden im gleichen Jahr unter anderem für den OPUS Klassik als „Nachwuchskünstler/in des Jahres“ nominiert. Nach Auftritten beim Schleswig-Holstein Musik Festival und den „Musikfesten auf dem Lande“ ist das Trio nun im Montafon zu erleben. Weiter geht es mit fünf Jazz-Konzerten, von denen vier kostenlos zu erleben sind: Das Jazz-Picknick mit The Nogoodniks lädt ins Herzen der Gemeinde Bartholomäberg ein, das Ensemble Finest Jazz ins Vergaldener Wäldli, die Gruppe Jazz Refugees in eine auf 2.320 Metern Höhe gelegene Schutzhütte und die Hard Stompers an einen Stausee. In der darauffolgenden Woche finden drei Kammermusikkonzerte mit Akkordeonist Goran Stevanovich, Bratschist Yannick Hettich und Geiger Moritz Ter-Nedden statt.
Crossover-Reihe zwischen Klassik und Volksmusik zum krönenden Abschluss
So weit, so „klassisch“. In der vierten Woche der Montafoner Resonanzen werden mit der Trachtengruppe Vandans, BlechMalAcht und der Nauderer Schupfamusi dann offiziell die Volksmusiktage eröffnet, die anschließend mit drei weiteren Konzerten in Gasthäusern und unter freiem Himmel mit wunderschönem Bergpanorama weitergeführt werden. Für die folgenden Orgelkonzerte geht es runter ins Tal und in eine der zahlreichen Kirchen. Neben Konzerten der Organisten Roman Summereder und zu den Montafoner Resonanzen wiederkehrenden Martin Heini, gibt es das „Montafon Orgel Kino“, ein Filmmusik-Konzert mit Tobias Willi sowie drei kostenlose Orgelführungen mit Johannes Hämmerle in der Barockkirche Bartholomäberg, der Pfarrkirche St. Gallenkirch und der Pfarr- und Wallfahrtskirche Tschagguns. Den krönenden Abschluss sechs musikalischer Wochen bildet die Crossover-Reihe mit gleich sechs Konzerten. Darunter sind das Teatro Caprile mit einer „Gargellner Rucksacklesung“, das Ensemble Faltenradio und das Klezmer Connection Trio, das in der Tanzlaube Gaschurn das Abschlusskonzert der Montafoner Resonanzen begeht.
Festival mit lockerem Ambiente
Seit 1977 bringen die Montafoner Resonanzen, anfangs noch als Montafoner Sommerkonzerte, vielseitige Musikstile in das 39 Kilometer lange Tal in Vorarlberg. Mit der Zeit wurde das Festival weiter ausgebaut und von international renommierten Künstlern besucht. Das vor allem bei Wanderern und Skifahrern bekannte Gebiet ist dank der Montafoner Resonanzen zu einer wichtigen Kulturregion geworden. Der Titel „Resonanzen“, unter dem das Festival seit 2017 firmiert, ist von Kurator Markus Felbermayer und dem Veranstalter Montafon Tourismus bewusst gewählt worden und spiegelt die musikalischen Schwerpunkte der Konzertreihen wider. Das lockere Ambiente und die günstigen Eintrittspreise (Vorverkauf 18 Euro, Abendkasse 20 Euro, Kinder und Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr frei) erleichtern den Zugang zur Musik besonders für Familien und Klassik-Neulinge. Die authentischen Spielorte machen das Festival sowohl für Einheimische, vor allem aber für Touristen zu einem ganz besonderen Erlebnis.