Für die Sommerlichen Musiktage Hitzacker ist Nachhaltigkeit mehr als ein Trend. Bereits im Jahr 2011 begann das Festival-Team, Grundsätze zu entwickeln, Maßnahmen zum Klimaschutz in die Tat umzusetzen und zu evaluieren. Gleichzeitig fordert das Festival zu Recht auch die Würdigung der Kultur in ihrer Rolle, die sie bereits für ökologische Nachhaltigkeit in der Gesellschaft spielt: als Quelle der Inspiration und Kreativität, als Initiator von Prozessen, als Medium zur Vermittlung von Themen mit Bezug auf Nachhaltigkeit und als Raum für Begegnung und Verständigung, für Austausch und Erkenntnisgewinn. Gerade auch aufgrund der Mischung aus hochkarätigen Konzerten und Vermittlungsangeboten wird das Festival seit Jahren von zahlreichen Förderern unterstützt.
Der Ozean meldet sich zu Wort
Keineswegs spielt sich das Engagement für die Umwelt nur im Hintergrund ab, im Verzicht auf üppige Blumendekoration, in vegetarisch-veganem Catering fürs Team und klimagünstigen Transportwegen. Das Forum Nachhaltigkeit, das fest installiert ist und mit Linda Anne Engelhardt ein Gesicht erhält, bringt den Reflektionsprozess sinnlich auf die Bühne. Wie klingt das Meer? Nicht nur am Strand, wenn wir die Wellen brechen hören, sondern tief unten, im Lebensraum unter Wasser? Thorsten Encke, der Komponist und künstlerische Leiter des Ensembles musica assoluta, verbindet eigene musikalische Gedanken zum Meer mit der Musik von Debussy und Sciarrino. Hinzu kommen Videoprojektionen, Improvisationen und ein Kurzvortrag innerhalb des Konzertabends. Mit dabei ist auch die junge Solistin Valérie Fritz, die mit ihrer Neugierde und Offenheit gerade den Cellistenhimmel erstürmt. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit dem Lebensraum Meer und unserem Umgang mit der Natur verspricht das Programm „The ocean is a noisy place“ auch viel Kontemplation.