Die Adventszeit ist immer auch eine mit Musik reich gesegnete Zeit. Ob A-cappella-Chor, Klaviersolo oder Blechbläserensemble: Die Vielfalt scheint unendlich.
In dulci jubilo
Windsbacher Knabenchor, Lautten Compagney Berlin, Ludwig Böhme (Leitung)
deutsche harmonia mundi
Eines der großen Highlights ist dieses Jahr das Album In dulci jubilo, für das der Windsbacher Knabenchor gemeinsam mit der Lautten Compagney Berlin ein breitgefächertes, vielsprachiges und stimmungsvolles Programm zusammengestellt hat von barocken Instrumentalpreziosen bis hin zu romantischer Chorliteratur.
Wintersleep
Matteo Myderwyk (piano & syntheziser)
Warner Classics
Eine schlanke Alternative zu reichen Blechbläserklängen und festlichen Chorliedern bietet Matteo Myderwyks Wintersleep. Mit weichem Klavier- und Synthesizersound bearbeitet der niederländische Komponist und Arrangeur bekannte Weihnachtsmelodien in schlichter, introvertierter Eleganz.
Ein Stille Nacht in Österreich
Currende, Erik van Nevel (Leitung)
Etcetera
Erik Van Nevel und sein Ensemble Currende wenden sich in Eine stille Nacht in Österreich der Alpenrepublik zu. In kammermusikalischer Besetzung interpretieren sie unter anderem Musik von Joseph und Michael Haydn sowie von Mozart. Mit Werken von Georg Muffat und Johann Joseph Fux ist der österreichische Barock, mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ die reichhaltige Volksliedtradition aus dem Salzkammergut vertreten.
The Christmas Album
Benjamin Appl (Bariton), Regensburger Domspatzen, Münchner Rundfunkorchester, Florian Helgath (Leitung)
alpha
Im benachbarten Bayern erfüllen die Regensburger Domspatzen das vorweihnachtliche Konzertleben ihrer Bischofsstadt mit Leben. Bariton Benjamin Appl, selbst in Regensburg geboren, hat zusammen mit dem weltbekannten Knabenchor und dem Münchner Rundfunkorchester für sein Christmas Album ein unprätentiöses, warmes Liedprogramm zusammengestellt, das bekanntes wie unbekanntes Repertoire aus Deutschland, Frankreich und England vereint.
Lasst uns das Kindlein wiegen
Peter Waldner (Orgel)
MusikMuseum
Organist Peter Waldner wiederum bleibt in einer kulturell österreichisch geprägten Region. Unter dem Titel Lasst uns das Kindlein wiegen versammelt der gebürtige Südtiroler seltenes weihnachtliches Repertoire des Barocks bis zur Frühromantik, welches er auf vier verschiedenen Orgeln seiner Heimatregion eingespielt hat.
Merry Harmonica
Alma Naidu & Marc Marshall (Gesang), Konstantin Reinfeld (Mundharmonika), Benyamin Nuss (Klavier)
Berlin Classics
Dass die Mundharmonika nicht nur Western-, sondern auch Weihnachtsklänge hervorbringen kann, beweist Konstantin Reinfeld auf Merry Harmonica. Gemeinsam mit dem Pianisten Benyamin Nuss verleiht er deutschen, englischen und US-amerikanischen Weihnachtshits eine genuin lässige Stimmung.
Luce d’Amor Divino
Candida Guida (Alt), Francesco Addabbo (Orgel)
Nova Antiqua
In ihrem Album Luce d’Amor Divino blicken Altistin Candida Guida und Organist Francesco Addabbo auf Weihnachtslieder neapolitanischer Mönche des frühen 20. Jahrhunderts und knüpfen damit an die sehr alte, an inniger Schönheit reiche Liedtradition südlich der Alpen.
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248
Hugh Cutting (Countertenor), Alison Ponsford-Hill (Sopran), Hilary Cronin (Mezzosopran), Nick Pritchard (Tenor), Frederick Long, Dingle Yandell & Christopher Webb (Bass-Bariton), Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, John Eliot Gardiner (Leitung)
Deutsche Grammophon
Regelmäßige Neueinspielungen von Bachs Weihnachtsoratorium sind eine Tradition für sich. Die wohl aufsehenerregendste Aufnahme steuert dieses Jahr Bachexperte John Eliot Gardiner bei, der noch 2022 mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists – nach mehr als 35 Jahren – einen neuen Interpretationsansatz wagte. Gerade im Weihnachtsoratorium seien, so Gardiner, die Vorstellungskraft und die Kreativität seines Schöpfers scheinbar endlos.
Uns ist ein Kind geboren
Kammerchor der Christuskirche Karlsruhe, L’arpa festante, Peter Gortner (Leitung)
Christopherus
Schließlich versammeln der Kammerchor der Christuskirche Karlsruhe und das Ensemble L’arpa Festante auf dem Album Uns ist ein Kind geboren Weihnachtskantaten des in Leipzig wirkenden Johannes Kuhnau. Dessen gleichnamige Kantate wurde lange Zeit als BWV 142 fälschlicherweise Johann Sebastian Bach zugeschrieben. Dies zeugt von der hohen kompositorischen Qualität der Werke Kuhnaus, die es heute wiederzuentdecken gilt.