Frau Urspruch, im „Tatort Münster“ haben Sie den Spitznamen Alberich. Wie ist Ihr Draht zu Wagners Musik?
ChrisTine Urspruch: Alberich wird im „Tatort“ von ihrem Chef Professor Boerne so genannt, weil er Wagner-Fan ist. Da liegt es nahe, seine kleingewachsene Assistentin Alberich zu nennen. Ich empfinde es als einen Ausdruck von Liebe – Alberich ist in den Nibelungen so etwas wie der Hüter des Schatzes. Und so bezeichne ich mich gerne im doppelten Sinne im „Tatort“. Ich selbst höre allerdings wenig Wagner-Musik und kenne mich in den Wirren der Mythologie zu wenig aus.
Spielt Klassik eine Rolle in Ihrem Berufsalltag?
Urspruch: Anfang des Jahres habe ich mit einem Orchester „Die Schneekönigin“ zur Aufführung gebracht, unter anderem auch in der Berliner Philharmonie. In einer musikalischen Bearbeitung von Wolf Roese habe ich den Text nach Hans Christian Andersen interpretiert. Dabei habe ich mich selbst als Instrument gefühlt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, mich mit meiner Stimme inmitten des Orchesters einzubringen. Auch in Verbindung mit Werken von Edvard Grieg habe ich Texte aufgeführt. Ihn mochte ich schon als Kind. Damals habe ich eine Schallplatte geschenkt bekommen und mit kindlicher Erhabenheit die „Morgenstimmung“ gehört.
Welches ist neben der Stimme Ihr Instrument?
Urspruch: Ich habe mal Klavier und Geige gelernt. Leider ist nicht viel davon übriggeblieben. Aber ich liebe Cellomusik! Wenn ich ein Instrument wählen könnte, wäre ich gerne ein Cello!