Sie haben 2009 den Bundeswettbewerb für Gesang gewonnen. Haben Sie da auch eine Arie geschmettert?
Gisa Flake: Da ich in der Kategorie Chanson angetreten bin, war das nicht der Fall. Allerdings hatte ich während meiner Bewerbungszeit für die Schauspielschule stets den Auftritt der „Öffentlichen Meinung“ aus Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ im Gepäck.
Die Operette hat es Ihnen angetan?
Flake: Die Mischung aus Schauspiel und Gesang, die ich dort ausleben kann, passt wunderbar zu mir. Ich liebe dieses Genre, weil es nicht nur albern ist, sondern ernste Themen auf feinsinnige und unterhaltsame Art verhandelt. Leider hat die Operette hierzulande einen schlechten Ruf. In Deutschland gab es eine kurze Blütezeit mit kitschigen Filmen, davon muss sich das Genre mit hochwertigen Produktionen wieder erholen. Erfreulicherweise passiert das gerade!
Wie begleitet Sie klassische Musik auch nach Ihrem Feierabend?
Flake: Bevor ich auf die Bühne gehe, wähle ich auf Spotify häufig klassische Musik über Kopfhörer. Das befreit meinen Geist. Es ist dann eher Instrumentalmusik, gerne Tschaikowsky, also etwas mit „ordentlich Wumms“. Neun Jahre habe ich Geige geübt und es bis ins Schulorchester geschafft. Schnell zog es mich auf die Operettenbühnen und zum Musical. Meine Liebe zur Oper blieb aber. Korngolds „Die tote Stadt“ ist meine Lieblingsoper.