Was für ein Verhältnis haben Sie zum großen Jubilar Ludwig van Beethoven?
Peter Simonischek: Mein Verhältnis zu ihm hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Man wächst ja auch mit diesem Komponisten auf, gerade in Österreich. Wenn man durch Wien geht, stellt man fest, an wie vielen Orten er überall gelebt hat. Ich bin an zahlreichen Projekten zu Beethoven beteiligt, habe auch oft schon das Heiligenstädter Testament gelesen. Der Gänsehautfaktor funktioniert für mich bei Beethoven am verlässlichsten. Wenn Glenn Gould die Liszt-Bearbeitung seiner sechsten Sinfonie spielt, kann ich mich nicht „satthören“.
Welche Komponisten schätzen Sie noch?
Simonischek: Auch zu Mozart habe ich ein inniges Verhältnis, seit ich als Bassa Selim auf der Bühne stand. Die Constanze sang ihre „Martern-Arie“ in meinem Arm. Es war prägend, ein so zartes Wesen als Medium von so kraftvoller Musik zu erleben. Da war ich neidisch und habe gedacht: „Hättest du vielleicht doch Sänger werden sollen und nicht Schauspieler!“
Was sind Ihre klassischen Kindheitserlebnisse? Mussten Sie als Kind auch Blockflöte spielen?
Simonischek: Mein Blockflötenlehrer war der Direktor meiner Dorfschule, alle kannten ihn. Ich musste zu ihm nach Hause und habe dann oft nur ganz kurz geklingelt. Dann bin ich schnell nach Hause gelaufen und habe gesagt: Es war niemand da. Damit flog ich natürlich auf. Ich war einfach unzufrieden mit diesem Instrument und jammerte: „Ich will doch kein Hirte werden!“
Sehen Sie hier den Trailer zu „Crescendo“ mit Peter Simonischek in der Hauptrolle: