Das Medium Film ist mit Musik untrennbar verbunden. Was ist für dieses Wechselspiel essenziell?
Tom Schilling: Neben der Literatur finde ich die Musik als Kunstform am reinsten. Der Film ist die große Sammelkunst aus Fotografie, Literatur, Musik und Schauspiel. Richtig eingesetzt potenzieren sich die Kraft der Musik und die der dargestellten Geschichte um ein Vielfaches.
Wie ist Ihre Verbindung zur klassischen Musik?
Schilling: Ich bin in einem klassikfreien Elternhaus aufgewachsen. Die Klassik habe ich tatsächlich erst durch den Film ernsthaft entdeckt. Als Teenager war ich völlig weggeblasen von Albinonis Adagio in g-Moll, das Lukas Moodysson in dem Film „Fucking Åmål“ einsetzte. Durch Lars von Trier habe ich Bach lieben gelernt, Schubert durch Robert Bressons Film „Au hasard -Balthazar“.
Haben Sie schon einmal mit einem Orchester gearbeitet?
Schilling: Für den Film „Lara“, in dem ich einen Komponisten spiele, habe ich mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin gearbeitet. Alle Orchestermitglieder haben mich damals sehr unterstützt, was ich bitter nötig hatte. Selten war ich so nervös wie an diesen Drehtagen!