Zwischen Konzertreisen, Proben und internationalen Auftritten bleibt für Geigerin Bomsori nur selten Zeit zum Innehalten. Umso wichtiger und spannender sind jedoch die persönlichen Momente, die sie mit ihren knapp 150.000 Followern auf ihrem Instagram-Kanal teilt. Hin und wieder gewährt die in Berlin lebende Südkoreanerin dabei auch Einblicke in geliebte und gelebte Traditionen ihrer beiden Heimatkulturen – von Chuseok bis Glühwein.
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Das war in einem wunderschönen Park bei Berlin. Ich war spazieren mit einem Freund und dessen Hündin. Sie war damals erst ein paar Monate alt, ein unglaublich süßes Tier. Für mich sind solche Momente sehr wichtig, weil mein Leben oft ziemlich hektisch ist – mit Auftritten, Reisen und all den Verpflichtungen. Da versuche ich immer, ein gutes Gleichgewicht zu finden. So wie hier: frische Luft, eine schöne Umgebung, gute Gespräche und dieser Hund, der förmlich in meinen Armen geschmolzen ist.
Oh, das ist ein wirklich lustiges Bild! Es wurde in New York aufgenommen, ich habe früher dort gelebt. Eine meiner Freundinnen arbeitete im UN-Büro und lud mich damals ein. Das Gebäude war fast leer, und so hatten wir eine Art privaten Rundgang. Im Saal habe ich mich spontan ans Rednerpult gestellt und so getan, als würde ich eine offizielle Rede halten – natürlich war niemand da außer meinen Freunden. Wir haben sehr gelacht. Als ich das Bild später gepostet habe, gab es einige amüsante Kommentare. Manche hielten es für echt und fragten mich ganz überrascht, über welches Thema ich denn dort referiert hätte. Da musste ich erstmal aufklären, dass es nur ein Spaß war.
Oh, dieses Foto ist wirklich besonders! Ich war gerade einmal fünfzehn Monate alt. Natürlich konnte ich noch keine Noten lesen. Für mich war das Klavier damals eher ein Spielzeug – mein absolutes Lieblingsspielzeug sogar. Meine Mutter hat immer aufgepasst, dass ich nicht von der Bank falle. Sie war eine großartige Pianistin und Klavierlehrerin. Ich bin also mit Musik aufgewachsen. Mit etwa vier Jahren habe ich dann richtig angefangen, Klavier zu lernen. Aber mit fünf habe ich mich für die Geige entschieden, weil ich sie einfach noch schöner fand.
Venedig. Meine Eltern begleiten mich manchmal bei Konzertreisen, und weil ich hier zwischen den Auftritten etwas Zeit hatte, haben wir uns ein bisschen Italien angeschaut. Es war die perfekte Zeit, denn es war Karneval, und ich finde, dass es in dieser Jahreszeit viel angenehmer ist als im Sommer, wenn alles überfüllt ist. Venedig ist ein so einzigartiger Ort, vor allem nachts, wenn kaum jemand auf den Straßen ist. Ich erinnere mich, wie wir durch die engen Gassen gingen – es fühlte sich fast surreal an, so als wären wir die einzigen Menschen auf der Welt. Das Wasser, die historischen Gebäude und die stille Magie der Stadt waren einfach unvergesslich. Und natürlich Gondel fahren. Der Gondelfahrer, den wir hatten, war auch so lustig, wir hatten unglaublich viel Spaß.
Ah, das ist im Wiener Musikverein, ein ganz besonderer Ort für mich. Interessanterweise zeigt das Bild nicht meinen ersten Auftritt dort, sondern meinen zweiten. Als ich nämlich vor vielen Jahren mein Debüt dort hatte, war ich noch in der High School. Wir machten eine Tour mit dem Schulorchester und ich spielte Beethovens Tripelkonzert im Goldenen Saal – das war natürlich ein unvergesslicher Moment. Ich war gerade mal sechzehn und erinnere mich noch heute genau an das Gefühl, dort zu stehen. Die Akustik im Saal ist einfach perfekt. Jede Note fühlt sich anders an und man spürt das Gewicht der Tradition. Es hat dann einige Zeit gedauert, bis ich wieder dort spielen durfte, aber das Warten hat sich gelohnt.
Der Winter in Berlin kann oft grau und dunkel und deprimierend sein. Aber genau deshalb sind die Weihnachtsmärkte hier so magisch! Das ist eine Tradition, die ich in Deutschland sehr liebe. Die Lichter, der Duft von Zimt, die weihnachtlichen Klänge, man kommt zusammen – all das schafft eine wunderschöne Stimmung. Und natürlich der Glühwein! Ich trinke nicht oft Alkohol, aber Glühwein gehört für mich einfach dazu. Den Weihnachtsmarkt am Berliner Gendarmenmarkt mag ich übrigens am liebsten.
Dieses Foto wurde in Korea vor dem Changdeokgung aufgenommen, einem der schönsten Paläste in Seoul. Er steht mitten zwischen all den modernen Hochhäusern wie eine kleine historische Insel. Die traditionelle koreanische Kleidung, die ich hier trage, nennt sich Hanbok. Hanbok unterscheidet sich deutlich von traditionellen chinesischen oder japanischen Kleidungsstilen: er ist schlichter, aber gleichzeitig sehr elegant. Anlass für dieses Posting war Chuseok, eines der wichtigsten Feste in Korea. Man kann es ein bisschen mit Weihnachten in Europa vergleichen – es ist eine Zeit, in der Familien zusammenkommen und sich das hektische Alltagsleben entschleunigt.
Das Reisen ist ein großer Teil meines Berufs. Ich bin ständig unterwegs und mit der Zeit habe ich gelernt, die Zeit dabei bestmöglich zu nutzen. Im Flugzeug kann ich mich sehr gut konzentrieren. Das Handy ist sowieso ausgeschaltet, es gibt keine Ablenkung durch Nachrichten oder die Sozialen Medien. Da kann ich mich ganz der Musik widmen. Hier habe ich mich auf Szymanowskis erstes Violinkonzert vorbereitet. Ein unglaublich komplexes Werk – nicht nur für den Solisten, sondern auch wegen der großen, dichten Orchesterbesetzung.