Opern-Kritiken
Lesen Sie Opernkritiken von aktuellen Premieren, Uraufführungen und Saisonhighlights aus Deutschland und europäischen Metropolen verfasst von Experten.
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Märchenjuwel aus Härte und Liebe
(Münster, 16.10.2024) Engelbert Humperdincks „Königskinder“ erweist sich als wunderbares Mittel wider die Zeitphänomene der digitalen Entfremdung – und für den wichtigen Glauben an das Gute.
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José rennt
(Essen, 13.10.2024) Die vertanzte Verdichtung der Bizet-Oper durch den nordischen Starchoreografen Johan Inger zielt mit Fortune ins Archetypische der tragischen Figurenkonstellation.
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Manche mögen‘s schrill
(Kassel, 12.10.2024) Am Staatstheater Kassel lässt Regisseur Matthew Wild „La Cage aux Folles“ als Komödie mit Pointenperlenkette abschnurren.
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Der Wert musikalischer Erinnerungskultur
(Lübeck, 12.10.2024) Am Theater Lübeck inszeniert Bernd Reiner Krieger „Die Passagierin“ aufwendig, aber dem ernsten Sujet des Werks angemessen. Die Produktion überzeugt vor allem aufgrund der Hauptdarsteller in hohem Maße.
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Rache als Selbstzweck
(Köln, 6.10.2024) Regisseur Roland Schwab treibt Richard Strauss‘ Tragödie „Elektra“ über die Untaten und Zerwürfnisse am Hof zu Mykene hinaus ins Elementare.
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Musiktheater mit dem richtigen Spin
(Flensburg, 5.10.2024) Am Schleswig-Holsteinischen Landestheater debütieren Operndirektor Hendrik Müller und GMD Harish Shankar mit einem gezielt ressourcenschonenden Prokofjew.
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Nürnberg liegt am Rhein
(Bonn, 3.10.2024) Regisseur Aron Stiehl verlegt Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ am Tag der Deutschen Einheit von der Pegnitz an den Rhein und zeigt passend und präzise, wie politisch doch der Karneval ist.
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Flammendes Fraueninferno
(Berlin, 29.9.2024) Bei Respighis „La fiamma“ gerät Liebe zu Rausch, Erotik zu Ekstase und Sex zur Droge: Das hört man dank der orchestralen Klangüberwältigung, für die Carlo Rizzi mit dirigentischem Drive sorgt. Christof Loy fängt den Überschwang mit seiner präzisen Personenregie auf.
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Unschuldig schuldig
(Gelsenkirchen, 28.9.2024) Kaija Saariahos Meisterwerk „Innocence“ kommt am Musiktheater im Revier zur Deutschen Erstaufführung.
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Tableau vivant der Verrückten und Entrückten
(Wiesbaden, 28.9.2024) Mit „Le Grand Macabre“ debütiert Leo McFall am Staatstheater als neuer GMD. Mit klarem Dirigat grundiert er die impressionsreich choreografierte Inszenierung Pinar Karabuluts.
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Zurück in die Zukunft
(Hamburg, 28.9.2024) Demis Volpi, frisch inthronisierter Ballettintendant des Hamburg Balletts, gab seinen vielversprechenden Einstand mit einem vierteiligen Abend.
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Teufel ohne Gott
(Dresden, 28.9.2024) Eva-Maria Höckmayr inszeniert an der Semperoper Arrigo Boitos Faust-Vertonung „Mefistofele“ umjubelt auf Höhe aktueller Genderdiskurse.
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Wenn der Dirigent die weiße Fahne hisst
(Wien, 26.9.2024) Kirill Serebrennikov scheitert an der Wiener Staatsoper ausgerechnet mit Giuseppe Verdis „Don Carlo“ – gleichzeitig sorgen Philippe Jordan und ein handverlesenes Protagonistenensemble für musikalische Prachtentfaltung.
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Traumspiel
(Frankfurt am Main, 22.9.2024) Hans Werner Henzes Kleist-Oper „Der Prinz von Homburg“ situiert Regisseur Jens-Daniel Herzog abseits konkreter preußischer Historie als Versuchsanordnung.
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Nicht nur eine private Tragödie
(Halle, 21.9.2024) Das Puccini-Jahr nimmt Fahrt auf: Die Oper Halle eröffnet ihre neue Spielzeit mit Patric Seiberts Inszenierung von Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“.
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Nostalgie ist auch immer eine Frage der Zeit
(Kiel, 21.9.2024) Am Theater Kiel debütiert der neue GMD Gabriel Feltz mit einem „Rosenkavalier“ von Regisseur Sam Brown, der das zeitlos Unzeitgemäße der Strauss‘schen Musik szenisch umzusetzen versteht.
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Suhlen in roter Suppe
(Hamburg, 21.9.2024) Regie-Skandalnudel Calixto Bieito wird seinem Ruf in der Carl Orff-Anverwandlung der Staatsoper Hamburg ohne tiefere Erkenntnisse gerecht. Kent Nagano macht magische Momente aus einfach gestrickter Musik.
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Wenn den Liebenden ein Licht aufgeht
(Genf, 15.9.2024) Michael Thalheimer bestätigt seinen Ruf als Regieexperte der Verdichtung mit seinem Markenzeichen der radikalen Reduktion: Da wirkt die Lichtinstallation seines Bühnenbildners Henrik Ahr weit stärker als die Personenregie. Marc Albrecht am Pult treibt Wagner das Schwelgen aus.
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Plötzlich wollen alle in den Krieg
(Bremen, 15.9.2024) In Bremen startet die Oper mit einer hochpolitischen „Lohengrin“-Inszenierung von Frank Hilbrich in die neue Spielzeit. Musikdirektor und Chefdirigent Stefan Klingele setzt aufs Dramatische.
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Völker, hört die Signale!
(Düsseldorf, 15.9.2024) Regisseurin Ilaria Lanzino interessiert sich weniger für den Konflikt zwischen zwei Völkern als für die Kluft zwischen Herrschenden und Beherrschten. Das geht verblüffend gut auf. Vitali Alekseenok steht den Düsseldorfer Symphonikern zum ersten Mal in seiner neuen Position als Chefdirigent des Hauses vor und sorgt für aufregende Klangmomente…
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„Man steht ständig auf Messers Schneide“
Pianist Leif Ove Andsnes über sein neues Album, die Wiederbegegnung mit der Musik von Franz Liszt und Auftritte in den USA.
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