Alles aus der Welt der Oper
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Avatare leben länger
(Lyon, 11.10.2022) Das angesagte Regietalent David Hermann wagt Wagner mit einiger Ambition und weiß doch nicht genau, was er denn nun erzählen will. Musikdirektor Daniele Rustioni debütiert mit deutlich mehr Fortune im deutschen Fach.
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Bekannt und doch verkannt
Auch im Jahr seines 150. Geburtstags bleiben die Opern von Ralph Vaughan Williams auf internationalen Bühnen praktisch ungespielt.
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Wie die Zeit vergeht
(Berlin, 6.10.2022) An der Staatsoper Unter den Linden wurden das Orchester unter Christian Thielemann und die Protagonisten des neuen „Siegfried“ enthusiastisch gefeiert. Und die Regie von Dmitri Tcherniakov macht trotz manch mangelnder Logik immer wieder richtig Spaß.
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Unter Beobachtung
(Berlin, 3.10.2022) Auch „Die Walküre“ wird an der Staatsoper Unter den Linden zu einem musikalischen Ereignis, weil Christian Thielemann seinen Wagner feinschmeckerisch und klanggenüsslich zelebriert. Der Regieansatz einer geschlossenen Versuchsanordnung offenbart nun aber gewisse Grenzen.
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Weihe des Hauses
(Berlin, 2.10.2022) An der Staatsoper Unter den Linden beginnt der neue Nibelungen-„Ring“ mit einem vielversprechenden Vorabend. Dimitri Tchernikov inszeniert. Christian Thielemann springt für Daniel Barenboim ein.
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Die Zauberflöte als Erinnerungsraum
(Frankfurt, 2.10.2022) Mozarts immergrüner Repertoire-Reißer ist am frisch gekürten „Opernhaus des Jahres“ wie neu zu erleben: Die Handlung aus der Perspektive des gealterten Tamino zu erzählen, geht voll auf. Auch musikalisch ist alles zum Besten bestellt.
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Ringlein, Ringlein, du musst wandern
Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ steht in dieser Spielzeit bei zahlreichen Opernhäusern auf dem Spielplan.
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Es wird kalt an der Komischen Oper
(Berlin, 23.9.2022) Der Spielzeitauftakt in der Eiswüste mit Luigi Nonos bekanntestem Bühnenwerk „Intolleranza 1960“ wird zu musikalisch exzellentem, höchst eindrucksvollem Mitdenktheater – und läutet die Zeit nach dem Abschied von Barrie Kosky ein.
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Nach über hundert Jahren endlich auf der Bühne
Die Originalfassung von Ethel Smyths „The Wreckers“ feiert ihre deutsche Erstaufführung.
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Vom Unverstand gelenkter Massen
(Gera, 16.9.2022) Musikalisch wie szenisch muss sich die kleine Bühne in Thüringen vor keiner Großstadt verstecken und holt Gottfried von Einems Oper „Dantons Tod“ mit Erfolg aus der Versenkung.
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Sevilla kunterbunt
(Hamburg, 17.9.2022) Trotz knallbunter Farbenpracht bleibt die Hamburger „Carmen“ von Regisseur Herbert Fritsch weitestgehend blass. Dirigent Yoel Gamzou verrennt sich in gewollten Kontrasten.
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Willst Du Taufe oder Terror?
(Genf, 15.9.2022) Das Regieteam um David Alden schöpft in seiner Deutung von Halévys den Kampf der Kulturen thematisierendem Meisterwerk aus dem Geist der Entstehungszeit. Marc Minkowski lotet mit dem Orchestre de la Suisse Romande die Zwischentöne der Grand Opéra aus. Das Sängerensemble triumphiert.
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Ikarus in Zeiten des Klimawandels
In Leipzig katapultieren Kinder und Jugendliche den gestürzten Helden mit einer Oper in die Gegenwart.
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Auf der Suche nach der Wahrheit im Untergrund
(Cottbus, 10.9.2022) Das Staatstheater Cottbus eröffnet die Saison mit einer ambitionierten Musiktheateruraufführung: Das literarische Großprojekt „Im Berg“ von Franz Fühmann wird von Sebastian Vogel und Thomas Kürstner vertont und von Librettist Armin Petras inszeniert.
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Immer mehr Mut
Die Greek National Opera hat sich seit ihrer Neueröffnung vor fünf Jahren im spektakulären, am Wasser gelegenen Kulturkomplex glänzend entwickelt.
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Opera reloaded
(Dresden, 3.9.2022) Bei der Uraufführung des experimentellen Gemeinschaftsprojekts „chasing waterfalls“ hält erstmals eine Künstliche Intelligenz Einzug auf die Opernbühne.
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Bühnenfestspiel mit Informationslöchern
(Bayreuth, 25., 26., 28. & 30.08.2022) Nach der dritten und letzten Aufführung von Valentin Schwarz‘ „Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen fällt das Fazit – mit Ausnahme einiger kleinerer Lichtblicke – eher durchwachsen aus.
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Französischer Stil und deutsche Verse
Il Gusto Barocco würdigt in Stuttgart Kussers Oper „Adonis“ (1700).
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Sechzig Rollen, tausend dumme Gesichter
Nur schön zu sein wäre ja einfach: Asmik Grigorian scheut auf der Bühne auch nicht das Hässliche. Die Opernwelt liebt sie dafür.
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Alte Liebe rostet nicht
Christopher Alden holt den Operetten-Klassiker „Die lustige Witwe“ zurück an die Wupper.