Alles aus der Welt der Oper
-
Wo der Schuh im Kühlschrank landet
Das Musiktheater „Alzheim“ von Xavier Dayer erzählt vom Alltag einer thailändischen Demenzstation.
-
Der Teufel tanzt in Moskau
(Köln, 3.4.2022) Der baldige Bayreuther „Ring“-Regisseur Valentin Schwarz erfindet zu York Höllers Oper nach Michail Bulgakows Roman eine überströmend phantasievolle Bilderflut.
-
Geht Oper auch billiger?
Die Stadt München stellt erneut den Zuschuss an die Bayerische Staatsoper komplett ein. Das Alarmzeichen wird zum Aufruf zu einer neuen Selbstsicherheit der Hochkultur.
-
Der ewig Ausgegrenzte
In Kiel feiert Shakespeares Othello eine Doppelpremiere – als Oper und Ballett.
-
Österliche Wagner-Wogen
Mit zahlreichen Wagner-Werken findet im österlichen Monat April wieder großes Musikdrama Einzug in die Theaterprogramme.
-
Aufstieg des Bösen
(Kiel, 26.3.2022) Regisseurin Luise Kautz inszeniert Halévys Grand opéra „Die Jüdin“ mit starken Bildern und fesselnder Atmosphäre, die vom Philharmonischen Orchester Kiel unter der Leitung von Daniel Carlberg noch intensiviert wird.
-
Der gerupfte Schwan
(Leipzig, 27.3.2022) Das Opernhaus in Wagners Geburtsort Leipzig komplettiert mit dem Märchen vom Schwanenritter den kompletten Kanon seines Werks für das Festival „Wagner 22“. Regisseur Patrick Bialdyga entwickelt Rollenprofile, die sich einprägen. Dirigent Christoph Gedschold steuert mit dem Gewandhausorchester betörende Transparenz bei.
-
Tanz der Rocky Horror-Vampire
(Hannover, 25.3.2022) Mit allzu bunt konstruierten Ansätzen überfrachtet Ersan Mondtag Heinrich Marschners Opern-Rarität „Der Vampyr“. Dirigent Stephan Zilias wirkt dem entgegen und bringt immer wieder reinstes romantisches Musiktheater zum Vorschein.
-
Unvereinbare Welten
(Halle, 19.3.2022) Nach 120 Jahren erklingt Ignacy Jan Paderewskis einzige Oper „Manru“ erstmals wieder in der deutschsprachigen Originalfassung. Regisseurin Katharina Kastening hält die szenische Umsetzung dabei in einfachen Konturen, Dirigent Michael Wendeberg stellt das Musikalische kraftvoll in den Vordergrund.
-
Hoffnung für die Vernunft der Menschheit
(Dresden, 12.3.2022) Intimes Theater als Psychogramm des Widerstands: Die Semperoper führt „Weiße Rose“ des im Herbst verstorbenen Komponisten und Intendanten Udo Zimmermann wieder auf.
-
Die Rache der Eisprinzessin
(Hamburg, 13.3.2022) Regisseurin Yona Kim deutet Puccinis unvollendete letzte Oper mit feministischem Furor. Dirigent Giacomo Sagripanti hat es eilig, ins kraftstrotzende Finale einzubiegen.
-
Des Königs Flöte tönt aus dem Nebenzimmer
Meyerbeers Oper „Ein Feldlager in Schlesien“ erklingt erstmals wieder auf einer Bühne.
-
Wohlsein für Alle?
Regensburg bringt Opernuraufführung nach Samjatins Dystopie „Wir“
-
Außenseiter ohne Chance
(München, 6.3.2022) Stefan Herheim inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München Benjamins Brittens „Peter Grimes“.
-
Ganz stilles und ganz großes Drama
(Dresden, 5.3.2022) Wagners Meisterdirigent Christian Thielemann debütiert mit Verdis „Aida“, die Katharina Thalbach in kunstvoll arrangierten Tableaus auf die Bühne bringt. Der Krieg in der Ukraine schwingt dennoch allgegenwärtig mit.
-
Frauen erobern das Regiepult
Obwohl das Regiefach vielerorts noch immer als Männerdomäne gilt, sorgen im März vor allem die Regisseurinnen für spannende Operninszenierungen.
-
Künstlerische Abenteuer
Seit über 200 Jahren setzt der Chor der Staatsoper Unter den Linden Maßstäbe im Musiktheater.
-
Woody Allen goes Musical
(Leipzig, 12.2.2022) Als Jukebox Musical lebt die Verpflanzung von Woody Allens Film auf die Musiktheaterbühne von authentischem Jazz der Roaring Twenties. Während die Musik und die Choreographien furios zünden, bleibt die Personenregie mitunter blass.
-
Todesgewisse Rauschhaftigkeit
(Magdeburg, 10.2.2022) Eugen Engels Musik ist stark, dabei tief im Fin de Siècle verhaftet und voller chromatischem Berauschungsklang. Für die posthume Uraufführung seiner Oper definiert Regisseurin Olivia Fuchs das immense Spannungsfeld des Werks, die dirigierende Entdeckerin Anna Skryleva entflammt Ensemble und Orchester vollends für die enorme Neuentdeckung.
-
Vom Stolperstein zur Opernaufführung
Mit der Uraufführung von „Grete Minde“ verneigt sich das Theater Magdeburg vor einem Komponisten, dessen Name in keinem Musiklexikon steht. Eugen Engel wurde 1943 von den Nazis ermordet und hinterließ ein Werk, das ein echter Operndauerbrenner werden könnte.