Rezensionen
Aktuelle Neuerscheinungen aus Klassik und Oper – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion.
-
Rezension Irena Josifoska – Cogitationes
Ins Leise
Mit Sinn für das Subtile vereint die junge Cellistin Irena Josifoska auf ihrem Debütalbum Werke von Dall’Abaco, Britten und Hartig.
-
Rezension Aimi Kobayashi – Schubert: Klaviersonate c-Moll
Luft nach oben
Die Balance zwischen Feingeist und forschen Akzenten gelingt Aimi Kobayashi, doch auf ganzer Linie vermag ihr Schubert-Spiel nicht zu überzeugen.
-
Rezension Freiburger Barockorchester – Auf der Jagd nach Romantik
Spürbare Fragilität
Das Freiburger Barockorchester und die Solisten Bart Aerbedydt und Gijs Laceulle stellen mit romantischen Werken das Horn in den Fokus.
-
Rezension Nobuyuki Tsujii – Beethoven: Hammerklavier-Sonate
Forsch
Noboyuki Tsujii überzeugt bei Beethovens „Hammerklavier“-Sonate mit klarem Aufbau und feinem Gespür – doch ohne Referenzniveau.
-
Rezension Sondra Radvanovsky – The Three Queens
Musikalische Porträt-Kunst
Mit ihrem dramatischen Sopran schwebt, furcht und pulst Sondra Radvanovsky durch die drei hochspannenden Finalszenen von Donizettis Tudor-Trilogie.
-
Rezension Jörg Halubek – J. S. Bach: Concertos
Instrumentales Singen
Detailfreudig und gestenreich geben sich Jörg Halubek und das historisch informierte Ensemble Il Gusto Barocco bei dieser sympathischen Bach-Zusammenstellung.
-
Rezension Benjamin Appl – Schubert: Winterreise
Im intimen Raum
Gemeinsam mit Pianist James Baillieu präsentiert Bariton Benjamin Appl eine gerade durch feine Mittel äußerst eindrucksvolle „Winterreise“.
-
Rezension Wrocław Baroque Orchestra – Heinichen: Dresden Vespers
Noblesse und Grandezza
Das Ensemble Polyharmonique und das Wrocław Baroque Orchestra ergründen die „Dresden Vespers“ von Johann David Heinichen mit perfekter stilistischer Einfühlung.
-
Rezension Nicolas Altstaedt – Salonen & Ravel
Echte Entdeckung
Berstend vor Intensität: Nicolas Altstaedt spielt das grandiose Cellokonzert von Esa-Pekka Salonen mit Leidenschaft, Biss und Sensibilität.
-
Rezension Julian Prégardien – J. S. Bach: Matthäus-Passion
Gleichberechtigt im Dialog
Mit Julian Prégardien als Evangelist an der Spitze der Solistengruppe präsentiert Dirigent Raphaël Pichon eine hochwertige „Matthäus-Passion“ mit starker innerer Geschlossenheit.
-
Rezension Elisabeth Leonskaja – Mozart: Sämtliche Klaviersonaten
Volle Integrität
Bei allen 18 Klaviersonaten zeigt Elisabeth Leonskaja einen soliden, in sich schlüssigen Mozart – jedoch fehlt es hie und da an Überraschungen.
-
Rezension Marco Serino – Morricone: Cinema Suites
Intensives Kopfkino
Geiger Marco Serino und das Orchestra Haydn di Bolzano e Trento spielen eigens für das Konzertpodium zusammengestellte Stücke von Ennio Morricone – dessen Sohn Andrea Morricone agiert am Pult.
-
Rezension Joyce DiDonato – Eden
Zukunftsfähig
Durch die reine Stimme der amerikanischen Mezzosopranistin Joyce DiDonato entpuppt sich ihr Album „Eden“ als paradiesische Stunde.
-
Rezension Juri Vallentin – Ebenbild
Reiches Beziehungsgeflecht
Das Album „Ebenbild“ ist ein ebenso kluger wie ansprechender Zugriff auf bekanntes und vergessenes Repertoire. Oboist Juri Vallentin und das Trio d’Iroise bringen Werke aus fünf Jahrhunderten sensibel und mit viel Stilgespür zum Klingen.
-
Rezension Alina Ibragimova – Mendelssohn: Violinsonaten
Feingeister
In perfekter Symbiose bringen Violinistin Alina Ibragimova und Pianist Cédric Tiberghien das Phantastische und Poetische in Mendelssohns Violinsonaten hervor.
-
Rezension Cristina Gómez Godoy – Mozart & R. Strauss
Große Klangfantasie
Bei den Solokonzerten von Mozart und R. Strauss setzt Cristina Gómez Godoy ihre Oboe stilistisch perfekt ein. Das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim erweist sich dabei als einfühlsamer Partner.
-
Rezension Christian Gerhaher – Werke von Wolfgang Rihm
Jubiläum
Wolfgang Rihms 70. Geburtstag ist Anlass zur Einspielung seiner Werke, die dank prominenter Besetzung zu einem echten Ereignis werden.
-
Rezension Paul Lewis – Brahms: Klavierstücke
Tief durchdrungen
Pianist Paul Lewis gelingt es, die Sammlungen von Brahms‘ Klavierstücken op. 116 bis 119 mit ehrlicher Wärme, mit aufrichtiger Nähe zu durchdringen.
-
Rezension Lise Davidsen – Grieg: Lieder
Flutende Theatralik
Hochdramatisch: Auch in dieser intimeren Lied-Gattung wird man gepackt von der vokalen Präsenz, die Sopranistin Lise Davidsen bei Grieg an den Tag legt.
-
Rezension The Orlando Consort – The Florentine Renaissance
Ins Licht getaucht
Vier Stimmen, eine Einheit: Das Orlando Consort singt Werke des 15. Jahrhunderts mit gewohnter Sorgfalt und mit einer klaren Aufteilung der Stimmen.
-
Rezension Gidon Kremer – Weinberg: Sonaten für Violine solo
Tiefe Vertrautheit
Mit seiner Aufnahme der Sonaten für Violine solo hält Geiger Gidon Kremer erneut ein Plädoyer für die Musik von Mieczysław Weinberg.
-
Rezension Simone Vallerotonda – Méditation
Mit der Laute durch das Jahr
Mit seiner Laute führt der Italiener Simone Vallerotonda durch die verschiedenen Stimmungslagen der vier Jahreszeiten.
-
Rezension Ivo Pogorelich – Chopin: Klaviersonate Nr. 3
Ungewöhnliche Einsichten
Pianist Ivo Pogorelich ist jemand, der sich von Gewohnheiten freimacht und zu teils eigenartigen Erkenntnissen kommt – das gilt auch für seine Interpretation von Chopins Klaviermusik.
-
Rezension Julien Libeer – A Well-Tempered Conversation
Dialog mit Bach
Mit einer Erkundungstour durch die Musikgeschichte legt der belgische Pianist Julien Libeer geschickt die Einflüsse von Bach auf dessen kompositorische Nachfolgerschaft offen.