Zwei Choreografien, ein Thema: die Suche nach einer besseren Welt. Goyo Montero, Ballettdirektor und Chefchoreograf am Staatstheater Nürnberg, betitelt seinen Doppelabend „Narrenschiff“, inspiriert vom satirischen Roman Sebastian Brants. So ist auch eines der beiden Werke überschrieben, in dem es um eine gefahrenvolle Reise mit unklarem Ziel und der permanenten Gegenwart des Todes geht. Musikalisch wählte der Choreograf zwei der Vier letzten Lieder von Richard Strauss, live interpretiert von Sopranistin Emily Newton.
Im Mittelpunkt des ersten Teils steht Maria Magdalena: Diana Vishneva, Star der Ballettwelt, interpretiert die für sie kreierte Titelrolle, begleitet von Lera Auerbachs Komposition. Das musikalische Rahmenwerk liefert Owen Belton. „Beide Choreografien spiegeln die Tatsache wider, dass alle Menschen miteinander verwandt und verbunden sind, aber diese universelle Wahrheit nicht erkennen“, so Montero. Das führe zu vielen Konflikten, die „Themen wie das Verständnis von Fluchtursachen, Geschlechterrollen, Staatszugehörigkeit, Religionen, Verantwortung für unser Ökosystem berühren.“