Das Selbstvertrauen und das Sozialverhalten stärken, den Geist und die Persönlichkeit öffnen – es sind hehre Ziele, die sich die Sarré Musikakademie auf die Fahnen geschrieben hat. Einerseits geht es Akademiegründerin Verena Sarré darum, Kindern und Jugendlichen unabhängig von Elternhaus und Herkunft die Möglichkeit zu eröffnen, in einem professionellen Umfeld Projekte zu realisieren, die eine Entscheidungshilfe für eine spätere künstlerische Laufbahn sein können. Andererseits verfolgt die langjährige Leiterin des Kinderchors am Gärtnerplatztheater mit ihrem Ansatz ein ganzheitliches Förderungsprinzip, das durch Unterricht in den Fächern Gesang, Schauspiel, Bewegung und Tanz die gesamte menschliche Ausdruckspalette umfasst. Eine Schule fürs Leben sozusagen, die jedem Kind, jedem Jugendlichen, aber auch Erwachsenen offenstehen soll und sich damit auch gegen Chancenungleichheit und gesellschaftliche Ausgrenzung einsetzt.
Frei nach Charles Dickens: Oliver!
Kein Wunder, dass der Gedanke der Akademiegründung im zeitlichen Umfeld eines Projekts Gestalt annahm, in dem genau diese Themen verhandelt wurden: 2011 brachte Verena Sarré gemeinsam mit Regisseurin Julia Riegel erstmals das Musical Oliver! des britischen Komponisten Lionel Bart auf die Bühne des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Frei nach Charles Dickens’ Roman Oliver Twist erzählt das Erfolgsstück aus dem Jahr 1960, dessen Verfilmung mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde, die Geschichte des Waisenknaben Oliver mit eingängigen Melodien und schmissigen Rhythmen, die musikalisch keineswegs simpel gestrickt sind und auch dem frühen Andrew Lloyd Webber als Inspirationsquelle dienten. Eine weitere Besonderheit des Werks: Kinder, Jugendliche und Erwachsene stehen gemeinsam auf der Bühne – ein Umstand, der dem Ideal der Musikakademie Rechnung trägt, junge Menschen über Altersgrenzen hinweg zu fördern.
In Kooperation mit dem Verein KlinikClowns Bayern bringen Sarré und Riegel sieben Jahre nach Gründung der Musikakademie nun erneut Lionel Barts Oliver! auf die Bühne. Rund fünfzig authentisch kostümierte Kinder und Jugendliche sind in den Chor- und Solopartien zu erleben, während die Musiker des Münchner Staatstheaters unter der Leitung von Oleg Ptashnikov die Alte Kongresshalle in ein klingendes Füllhorn verwandeln.