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Philharmonische Akademie Hamburg

Wege gängiger Konzertnormen verlassen

Die Konzerte der Philharmonischen Akademie in Hamburg spannen einen Bogen von Telemann bis Boulez

vonNicole Korzonnek,

Es ist nicht überraschend, dass Kent Nagano 2015 seinen Einstand als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper mit der Einführung der Philharmonischen Akademie in der Hansestadt gab: Bereits in München lernte er diese Form der sinfonischen Musikvermittlung für die breiten Schichten der Gesellschaft in der Praxis kennen, als er 2006 die Nachfolge von Zubin Metha beim Bayerischen Staatsorchester antrat: Dort gibt es die sogenannten musikalischen Akademien bereits seit dem Jahr 1811, als sie von elf Musikern des Bayerischen Königlichen Hoforchesters gegründet wurden.

Nicht nur in Bayern haben musikalische Akademien eine lange Tradition: Im 18. und 19. Jahrhundert griffen einige Orchester das Pariser Vorbild der „Académie des amateurs“ auf, um besondere musikalische Stücke ebenso besonders zu präsentieren. Inzwischen erfreut sich fast jede Stadt mit einem eigenen sinfonischen oder philharmonischen Klangkörper an diesen Akademiekonzerten, die dank Kent Nagano vor zwei Jahren mit der Philharmonischen Akademie St. Michaelis auch in Hamburg Einzug gehalten haben.

Philharmonische Akademie erstmals im Planetarium

Die Akademiekonzerte, die sich als festes musikalisches Auftaktprogramm zur neuen Opern- und Konzertsaison längst in der Hansestadt etabliert haben, sind trotz der kurzen Tradition schon sehr beliebt bei den Hamburgern. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie sich von Saison zu Saison in immer wieder neuen Formen mit innovativen, außergewöhnlichen Inhalten präsentieren. Mit Kreativität und Experimentierfreude reißen die Musiker des Philharmonischen Staatsorchesters, die stets im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen, ihr Publikum gerade dann mit, wenn sie die Wege der gängigen Konzertnormen verlassen.

In diesem Jahr findet erstmals ein Akademietag im frisch renovierten und umgebauten Planetarium im Hamburger Stadtpark statt und hält nicht nur akustischen Genuss bereit: Mit Nick und Clemens Prokop stehen den Musikern zwei Künstler zur Seite, die seit über zehn Jahren klassische Musik mit visueller Kunst vereinen. Unter anderem haben sie etwa für das London Symphony Orchestra eine interaktive Visualisierung von Igor Strawinskys „Sacre du printemps“ geschaffen – mit Kent Nagano am Pult.

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