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Quatuor Modigliani und Armida Quartett in Hamburg

Erst fünf, dann sechs, dann acht

Das Quatuor Modigliani und das Armida Quartett treffen sich zum Tête-à-Tête mit Mozart, Brahms und Mendelssohn

vonJulia Hellmig,

Der Zufall wollte es, dass sich die vier Freunde auch als Streichquartett zusammenfanden. Das war vor fünfzehn Jahren am Konservatorium in Paris. Schon mit dem ersten gemeinsamen Auftritt hatte sie der Quartett-Virus erfasst – und seitdem nicht mehr losgelassen. Die Rede ist vom Quatuor Modigliani.

Dass die Studenten schon früh wussten, was sie wollten, zeigt sich auch in ihrer Namenswahl. Nach dem Besuch einer Ausstellung mit Werken des Malers Amedeo Modigliani war der Entschluss klar: Ein Künstler, der etwas ganz Eigenes und Einzigartiges erschafft, ist genau der richtige Namensgeber. Denn bei der vorherrschenden Fülle an Streichquartetten reicht es nicht, einfach nur gut zu spielen. Diese Hürde haben die Musiker zweifellos längst hinter sich gelassen, zählt das Ensemble doch inzwischen zu einem der besten weltweit.

Quatuor Modigliani: engagiert auch abseits der Konzertbühne

Ihr Klang ist helleidig, lebhaft und mit einem feinen Gespür für Zwischentöne. Leider mussten die „Modiglianis“ vor kurzem ihren Gründungsprimarius ersetzen. Doch mit Amaury Coeytaux ist ein weiterer exzellenter Geiger zu ihnen gestoßen. Und das ändert auch nichts an ihren Projekten abseits der Bühne: Entweder als künstlerische Leiter des wiedereröffneten Évian-Festivals am Genfer See oder in Form ihrer Meisterkurse, in denen sie ihre Erfahrung an junge Musiker weitergeben. In Hamburg bilden sie gemeinsam mit dem Armida Quartett in einer deutsch-französischen Begegnung ein Doppel-Quartett mit Mendelssohns Oktett.

Auch die Musiker des Armida Quartetts sind allesamt erst um die dreißig. Trotzdem treten die Berliner bereits seit einem Jahrzehnt unter jenem klangvollen Namen auf, den sie der gleichnamigen Haydn-Oper entliehen haben. Als Streichensemble ließen sie sich unter anderem bei den Kollegen vom Artemis Quartett ausbilden. 2011 nahm die Karriere Fahrt auf, als es den ersten Preis sowie den Publikumspreis beim Concours de Genève gewann. Das gelang ihm 2012 auch beim ARD-Musikwettbewerb – inklusive sechs Sonderpreisen. Hinsichtlich des Repertoires beweisen sie immer wieder Sinn für Originelles und verknüpften etwa Werke von Mozart mit zeitgenössischer Musik, Gesang, Schauspiel und Tanz. Nun lässt sich innovative Musik auch auf alten Instrumenten ausgezeichnet spielen: Peter-Philipp Staemmler spielt unter anderem ein Cello von Jean-Baptiste Vuillaume aus dem 19. Jahrhundert. Noch betagter: Eine Violine von Goffredo Cappa aus dem Jahr 1690.

Das Quatuor Modigliani spielt Schuberts „Quartettsatz“:

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concerti-Tipp:

Fr. 20.4., 20:00 Uhr
Laeiszhalle Hamburg (Kleiner Saal)
Quatuor Modigliani & Armida Quartett
Mozart: Streichquintett D-Dur KV 593, Brahms: Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18, Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur op. 20

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