Die lettische Sopranistin Kristīne Opolais ist angekommen auf der großen Bühne der Opernwelt. Ihren Weg an die Spitze gestaltete sie bewusst unkonventionell.
Geboren wurde Kristīne Opolais 1979 in Rēzekne im Osten Lettlands. Sie wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf und erhielt ab ihrem siebten Lebensjahr Musikunterricht. Nach dem Besuch eines musikalischen Fachgymnasiums studierte sie an der Lettischen Musikakademie Jāzeps Vītols in Riga, brach das Studium jedoch nach kurzer Zeit wieder ab, um privaten Gesangsunterricht zu nehmen. 2001 begann sie im Chor der Lettischen Nationaloper zu singen – in den Jahren 2003 bis 2007 war sie ebendort erstmals als Solistin tätig. Anschließend ging sie nach Amsterdam, wo sie bei Margreet Honig studierte.
2006 gab sie in der Rolle der Tosca ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, zwei Jahre später war sie in der Rolle der Mimì an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper zu hören. Nachdem Kristīne Opolais 2013 erstmals den Sprung an die New Yorker Metropolitan Opera schaffte, schrieb sie ein Jahr später MET-Geschichte. Innerhalb 24 Stunden sang sie in gleich zwei Premieren. Zunächst gab sie ihr Debüt in der Titelrolle der Madama Butterfly, tags darauf sprang sie für die erkrankte Anita Hartig in der Rolle der Mimì in Puccinis La Bohème ein.